Doerthe Licht und Daniela Cuppenbender Dompfadfinder sind dann mal weg

Wesel · Dompfadfinder "trainieren" heute ab 17 Uhr am Auesee für den Jakobsweg. Wer mitgehen will, ist willkommen.

 Freuen sich auf den Jakobsweg: Daniela Cuppenbender (l.) und Dörthe Licht

Freuen sich auf den Jakobsweg: Daniela Cuppenbender (l.) und Dörthe Licht

Foto: Malz

WESEL Inspiriert durch Hape Kerkelings Bestseller "Ich bin dann mal weg" steht in diesem Jahr sämtliche Aktionen der Weseler Dompfadfinder unter dem Motto "Jakobsweg". Die Idee dazu hatten die Gruppenleiterinnen Dörthe Licht und Daniela Cuppenbender.

Wie haben die Pfadis auf die Pilger-Idee reagiert?

Dörthe Licht Wir wissen, dass Kinder und Jugendlichen für Wanderungen oft nicht viel übrig haben. Als wir ihnen aber erklärt haben, dass wir Pilgern und sie an mehreren Stationen Stempel in ihren Pilgerpass bekommen, da waren sich doch eigentlich alle sehr angetan.

Wie muss man sich das ganz praktisch vorstellen?

Daniela Cuppenbender Es wird so sein, dass wir am 1. Mai von Wesel aus 16 Kilometer auf dem Jakobsweg in Richtung Rheinberg pilgern, wo es dann einen Stempel für die erste Etappe gibt. Zurück geht's per Auto.

16 Kilometer sind ja schon eine ordentliche Strecke.

Licht Um den jungen Leuten zu zeigen, wie weit das ist, werden wir heute trainieren. Um 17 Uhr treffen wir uns am Taucherparkplatz des Auesees, um ihn einmal zu umrunden. Das sind 7,5 Kilometer. Es ist übrigens jeder eingeladen, sich uns anzuschließen. Auch mit Hunden.

Cuppenbender An Pfingsten geht's dann weiter. Samstags fahren wir mit dem Zug nach Neuss, laufen dort durch die Stadt und werden auf dem Jakobsweg Nummer vier zum Kloster Langwaden bei Grevenbroich pilgern, wo wir im Garten unsere Zelte aufschlagen und bis Pfingstmontag bleiben.

Geht es nicht beim Pilgern auch darum, zur Ruhe zu kommen, zu sich selbst zu finden?

Licht Durchaus. Natürlich werden sich die Jugendlichen unterhalten. Ich denke aber, dass sie auf dem Pilgerweg auch zur Ruhe kommen, indem sie sich die Natur anschauen und Augenblicke genießen oder ganz bewusst wahrnehmen.

Und Stempel gibt's sicher auch, oder?

Cuppenbender Im Kloster und auch in Neuss.

Führt der Jakobsweg die jungen Pilger auch ins Ausland?

Licht Ja, und zwar in der ersten Woche der Sommerferien. Mit dem Zug fahren wir zunächst nach Jülich und von dort nach Aldenhoven, wo wir im Pfarrheim der Evangelischen Kirchengemeinde übernachten. Am nächsten Morgen geht es ins 20 Kilometer entfernte Aachen und am darauffolgenden Tag nach Hauset in Belgien, wo wir ein Haus angemietet haben und ein paar Tage blieben.

Und dann geht es wieder zurück mit dem Zug nach Wesel?

Cuppenbender Nein, zuerst besuchen wir noch das mittelalterliche Clermont. Die Stadt ist bekannt dafür, dass dort auf der Straße geheiratet wird. Das passt gut. Da werden wir dann auch unsere Lagerhochzeiten feiern.

Geht's dann 2016 vielleicht nach Santiago de Compostela?

Licht (lacht) Vielleicht. Wir beide und eine weitere Leiterin möchten tatsächlich irgendwann mal die letzten 100 Kilometer bis Santiago wandern. Doch derzeit ist es da zu voll - weil Hape so viele inspiriert hat.

KLAUS NIKOLEI FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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