Schermbeck Direktanschluss an die Datenautobahn

Schermbeck · Die Firma Triptrap ist der erste Gewerbebetrieb in Schermbeck mit Direktanschluss ans Glasfasernetz. Auch die Außenbereiche dürfen noch auf die Lösung ihrer Internetprobleme hoffen.

 Zur Freischaltung des ersten Glasfaseranschlusses eines Schermbecker Gewerbebetriebes kamen Friedhelm Koch, Peter Triptrap, Jens Brüggemann, Ralf Märtens, Ivo Tanko, Michael Leisten (stehend v.l.), Bürgermeister Mike Rexforth und zwei BAM-Mitarbeiter (vorne v.l.) in die Firma Triptrap an der Erler Straße.

Zur Freischaltung des ersten Glasfaseranschlusses eines Schermbecker Gewerbebetriebes kamen Friedhelm Koch, Peter Triptrap, Jens Brüggemann, Ralf Märtens, Ivo Tanko, Michael Leisten (stehend v.l.), Bürgermeister Mike Rexforth und zwei BAM-Mitarbeiter (vorne v.l.) in die Firma Triptrap an der Erler Straße.

Foto: RP-Foto Scheffler

Peter Triptrap strahlte. Der Inhaber des Lack- und Karosseriebauunternehmens "E. Triptrap GmbH" an der Erler Straße hatte einen doppelten Grund zur Freude. Sein Gewerbebetrieb ist nicht nur der erste in Schermbeck, der über einen Direktanschluss ans Glasfasernetz verfügt. Auch der gesamte Ablauf des Anschlussverfahrens hat hervorragend geklappt.

Bürgermeister Mike Rexforth, der den Auftrag des Gemeinderates, der Schermbecker Bevölkerung zu einem Glasfaseranschluss zu verhelfen, beharrlich und gegen mancherlei öffentliche Kritik umsetzte, ließ es sich nicht nehmen, den Augenblick der Freischaltung der Anlage in der Büroräumen der Firma Triptrap mitzuerleben. Ralf Märtens, Projektleiter der bauausführenden Firma "BAM- W & F Breitbandausbau" aus den Niederlanden, verband durch einen Knopfdruck den Hausübergabepunkt (HÜP) mit dem Firmennetz für die Telefonie und das schnelle Internet.

"Wir mussten wegen der stark nachgelassenen Übertragungsgeschwindigkeit unsere Daten auslagern", beschrieb Jens Brüggemann als Mechatronikermeister der Firma Triptrap die für die Firma unerträglich gewordene Internet-Situation. Jetzt geht das alles viel schneller, da im Upload- und Downloadbereich ein Transport mit 100 bis 200 Mbit/s möglich geworden ist.

Viel Lob zollte Peter Triptrap dem Gemeindemitarbeiter Michael Leisten, der für eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Anschlussnehmern und der Baufirma gesorgt habe. In ähnlicher Weise dankte Märtens: "Es ist ungewöhnlich für eine Verwaltung, dass sie so ergebnisorientiert arbeitet."

Immerhin sei es um die größte Infrastrukturmaßnahme der vergangenen 50 Jahre für Schermbeck gegangen, Bürgermeister Rexforth die Unterstützung seitens der Gemeinde. Da habe man gerne die technischen Möglichkeiten und die Ortskenntnisse zur Verfügung gestellt und die Kontakte zu den Firmen geknüpft. Insgesamt wurden bislang etwa 60 Kilometer Glasfaserkabel im Ortskern-Polygon verlegt. "Wir sind nur geringfügig hinter der zeitlichen Planung zurück", teilte Michael Leisten mit. Die Arbeiten in Altschermbeck sind weitgehend abgeschlossen. Vier Arbeitskolonnen der BAM sind derzeit am Bösenberg; im Gewerbegebiet, in der Scherenbachsiedlung und am Hohen Weg unterwegs, um den Vertragspartnern der "Deutschen Glasfaser" (DG) einen Glasfaseranschluss bis ins Haus zu verlegen. Übrigens haben Personen, die im Ausbaubereich wohnen, noch immer die Möglichkeit, während der Bauzeit einen kostenlosen Hausanschluss zu erhalten und dadurch 700 Euro zu sparen. Das erreichte der Bürgermeister in der vergangenen Woche in einer Nachverhandlung. Die finanzielle Vergünstigung der Verträge gilt jedoch nicht mehr. Neue Anschlussnehmer müssen 46,95 Euro statt bislang 34,95 Euro zahlen. "Wir werden in dieser Woche noch die Entscheidung treffen", antworte der DG-Projektleiter Ivo Tanko auf die Frage nach der Internetversorgung des Ortsteils Bricht. Ende September hatten mehr als 40 Prozent der Brichter Familien mit ihrer Unterschrift ihr Interesse an einem Vertrag signalisiert.

Bleibt die Perspektive für die Außenbereiche in Damm, Dämmerwald und Weselerwald. Während sich dort für zahlreiche Haushalte, die weniger als 1,6 Kilometer vom Glasfaserkasten bei Abel entfernt wohnen, eine Lösung über die RWE-Versorgung per Glasfaser und Reststück Kupferleitung anbietet, bemüht sich Rexforth weiterhin in Gesprächen zu erreichen, dass bis zu 98 Prozent der Haushalte einen direkten Glasfaserzugang erhalten. Rexforth hofft, dass ein zu erstellendes Gutachten, dessen Finanzierung in Höhe von 50.000 Euro nun gesichert ist (wir berichteten) Lösungswege aufzeigen wird, die das Erreichen des gesteckten ehrgeizigen Zieles ermöglichen.

(hes)
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