Wesel "Die Bastelecke" schließt ihre Türen

Wesel · Dreieinhalb Jahr lang gab es in dem 360 Quadratmeter-Laden in der Korbmacherstraße alles, was man zum Basteln braucht. Bald wird es "Die Bastelecke" nicht mehr geben. Leerstände gibt es auf der Korbmacherstraße schon viele.

 Erhard Eberl muss sein Geschäft in der Korbmacherstraße schließen. Von den Umsätzen kann der Isselburger nicht mehr leben. Wer nun in das Ladenlokal einziehen wird, steht noch nicht fest.

Erhard Eberl muss sein Geschäft in der Korbmacherstraße schließen. Von den Umsätzen kann der Isselburger nicht mehr leben. Wer nun in das Ladenlokal einziehen wird, steht noch nicht fest.

Foto: Ekkehart Malz

Kein Zweifel: Die Korbmacherstraße gehört mit ihren inhabergeführten Fachgeschäften zu den besten Einzelhandelslagen Wesels. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass demnächst die Bastelecke im früheren Dambeck-Landenlokal ihre Pforten schließt.

"40 Prozent wegen Räumung" steht auf mehreren Plakaten, die Erhard Eberl in die Schaufenster gehängt hat. Hängen musste. "Ich verstehe das auch nicht, warum die Leute nicht mehr so oft zu uns kommen wie vor dem Umbau der Fußgängerzone", sagt der Kaufmann aus Isselburg ein wenig deprimiert. Die Umsätze 2013 hätten sich im Vergleich zu 2012 halbiert. Und 2014 noch einmal. Davon kann niemand leben. Von ehemals vier Mitarbeitern ist ihm eine Kraft geblieben. Mit der Miete ist er im Rückstand. "Wenn ich einen Nachmieter finde, bin ich sehr schnell raus."

Vor 13 Jahren hatte sich der gelernte Kaufmann in Bocholt mit einem Bastel-Fachgeschäft selbstständig gemacht. "Es ging in den ersten Jahren immer nur bergauf", erinnert er sich. 2008 eröffnete er eine Filiale an der Friedrichstraße in Wesel (unweit der Deutschen Bank) und wechselte vor dreieinhalb Jahren zur Korbmacherstraße in das 360 Quadratmeter große Ladenlokal, wo er und seine Mitarbeiter unter anderem Tiffany- und Strick-Kurse gaben. Doch das alles ist vorbei. "Neben dem Straßenumbau hat uns auch das Internet zugesetzt", ist Eberl überzeugt, der das Bocholter Geschäft vor zwei Jahren aufgegeben hat. Für ihn ist es deshalb kein Wunder, dass jüngst auch Kollegen in Dinslaken, Emmerich und Goch zugemacht hätten. Wobei in Goch ein neuer Anbieter sein Glück versucht.

Sein Glück versucht auch Attila Toptas aus der Feldmark. Zusammen mit seiner Frau hat er das Ladenlokal schräg gegenüber der Bastelecke angemietet, in dem zuvor die Boutique Crisba (jetzt Hohe Straße) viele Jahre zu Hause war. "Wir machen hier Mitte des Monats das Frühstückscafé ,Lavantis' auf - mit Büfett und nachmittags Kaffee und Kuchen", sagt Attila Toptas und hofft, dass die Lehrstände auf der gegenüberliegenden Straßenseite möglichst bald verschwinden.

Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Denn wie ausführlich berichtet, wird das traditionsreiche Reisebüro Peitsch 2016 von der Hohen Straße in das frühere Haffke-Ladenlokal an der Ecke Korbmacherstraße/Doelenstraße ziehen. Vermieter ist ARD-Tagesschau-Chefsprecher Jan Hofer, der für den zweiten Teil des Ladenlokals noch einen geeigneten Mieter sucht. Die Pläne, dort ein (italienisches) Restaurant zu etablieren, hat er aus verschiedenen Gründen aufgegeben.

Einen guten Mieter sucht auch Michael Endemann, der Eigentümer des Poniente-Mode-Ladenlokals (früher: Stofftruhe). Allerdings hat er bereits vielversprechende Gespräche mit einem Interessenten aus der Gastronomie-Szene geführt. Doch noch ist nichts entschieden.

Nach wie vor noch nicht unterzeichnet ist der Kaufvertrag zwischen einem Interessenten und dem Eigentümer des Eck-Hauses Korbmacher Straße /Viehtor. Dort war im Erdgeschoss zuletzt das Phone-House untergebracht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort