Kreis Wesel Der schwierige Weg zurück in den Beruf

Kreis Wesel · In der Rheinberger Stadthalle fand gestern ein Frauen-Informationstag mit 30 Info-Ständen statt.

 Beate Bahlke, Christiane Naß, Birgit Efler (v.l.) und Prof. Dr. Nele Wild-Wall (re.) tauschten sich gestern auch mit Studentin Barbara Arntz (2.v.r.) aus.

Beate Bahlke, Christiane Naß, Birgit Efler (v.l.) und Prof. Dr. Nele Wild-Wall (re.) tauschten sich gestern auch mit Studentin Barbara Arntz (2.v.r.) aus.

Foto: ARFI

Barbara Arntz ist Studentin - und das mit 52 Jahren. "Ich studiere Arbeits- und Organisationspsychologie an der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort", erzählt die Technikerin für Heizung, Klima und Sanitär, die aus privaten Gründen sieben Jahre lang nicht erwerbstätig war. "Ich bin im fünften Semester. In eineinhalb Jahren will ich mein Studium abgeschlossen haben. Dann will ich in einem Unternehmen in der Personalentwicklung arbeiten. Das Studium ist eine Möglichkeit, mich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln."

Die Kalkarerin, die in Bedburg-Hau lebt, hat bereits feste Vorstellungen, wie sie in einen Beruf zurückkehren will. Davon erzählte sie Besucherinnen, die gestern zum Frauen-Informationstag in die Rheinberger Stadthalle gekommen waren. Am Stand der Hochschule Rhein-Waal - einer von 30 Ständen in der Halle - beantwortete sie Fragen von Frauen, die nach einer Familienpause wieder erwerbstätig werden wollen. Sie suchten auch nach einem "Berufscomeback mit Strategie". Mit dem Zusatz "Machen Sie sich fit für den Beruf" lautete so das Motto des siebten Frauen-Informationstages, zu dem die Fachstelle für Frau und Beruf des Kreises, die Arbeitsagentur und das Jobcenter eingeladen hatten.

"Die Frauen haben ihr Berufsleben unterbrochen, zum Beispiel um Kinder groß zu ziehen oder Eltern zu pflegen", berichtete Birgit Efler als Leiterin der Fachstelle für Frau und Beruf. "Sie sind zwischen 25 und 55 Jahre alt. Manche sind zwei Jahre aus dem Berufsleben heraus, manche 20. Dann ist es schwierig, wieder den Einstieg zu finden. Die Aktualisierung des Wissens ist wichtig. Zudem möchten einige Frauen nicht in ihren Ausbildungsberuf zurückkehren, sondern in einen anderen." Deshalb präsentierten sich gestern vor allem Unternehmen, die Weiterbildung und Qualifizierung anbieten. Dazu kamen Hochschulen und Fachseminare, die zum Beispiel Altenpflegerinnen ausbilden. "Es gibt nicht wenige, die mit 40 noch einmal eine Ausbildung beginnen", berichtete Christiane Naß, die den Frauen-Informationstag seitens der Arbeitsagentur betreut.

Neben den Ständen konnten die Besucherinnen, die alle freiwillig gekommen waren, sich über Tipps und Strategien für den beruflichen Wiedereinstieg informieren. So konnten sie an einem Checkpunkt ihre Bewerbungsmappe prüfen lassen. Oder sie konnten individuelle Beratungsgespräche vereinbaren. Diese bietet Birgit Efler am nächsten Mittwoch, 18. November, im Rheinberger Stadthaus an. Interessierte müssen sich vorher telefonisch bei ihr anmelden, und zwar unter der Telefonnummer 0281 207-3201.

(RP)
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