Wesel Der Kandidat an heißen Öfen

Wesel · Backen, schrauben, gießen: Norbert Meesters (SPD) auf Rundreise durch die Welt der Wirtschaft

/ hamminkeln Ob Backstube, Motorradschmiede oder Brennkammer: Heiße Öfen haben es Norbert Meesters in diesen Tagen besonders angetan. Der SPD-Landtagskandidat taucht ein die Welt der Arbeit und sucht dabei die breite Abdeckung seines Wahlkreises. So hat er sich nach dem Besuch bei Logistiker LGI in Hünxe in Hamminkeln bei den Harley Davidson-Spezialisten von Thunderbike vorgestellt, sodann mit Uli Fehr in dessen Weseler Café Teig geknetet und gestern eine fast schon nostalgische Reise zu familiären Wurzeln unternommen: Denn bei der Keramag, dem traditionsreichen Vorzeigeunternehmen an der Abelstraße, hatten schon Meesters Großvater und Vater gearbeitet. "Ich glaube, mit sowas habe ich früher gespielt", sagt er und streicht mit der Hand über die knete-ähnliche Masse einer frisch geformten Kloschüssel.

Natürlich will der Kandidat auch Handfestes erfahren, fragt nach der Situation am Standort und was man politisch tun kann, damit das Werk mit seinen 280 Mitarbeitern (zehn Prozent mehr als 2009) in Wesel sicher ist. Produktionsleiter Martin Szafarczyk und Betriebsrat Michael van de Sand wünschen sich eine Entlastung der Abelstraße durch rückwärtige Anbindung nahe der Bahn. Außerdem wär's schön, wenn bei Sanierungen von Kindergärten und Schulen die speziell für Kinder gefertigte Sanitärkeramik des Hauses gekauft würde. Meesters und Parteifreund Dr. Peter Hess haben's notiert.

Novize in der Backstube

"Ehrfurcht vor großer Handwerkskunst" lernte der Kandidat unlängst mit SPD-Regionalrätin Gunhild Sartingen in der Ideenwerkstatt von Andreas Bergerforth bei Thunderbike an der B 473 in Hamminkeln kennen. Maßgeschneiderte Motorräder der Extra-Klasse ließen die Herzen höher schlagen. Und dass es hier 45 festangestellte Mitarbeiter gibt, wurde ebenso gern registriert. Zum stilechten Ausklang ging es in die urige Thunderbike-Kneipe, wo 30 Voll- und Teilzeitkräfte wirken.

Hinter die Kulissen der Arbeitswelt schaute Meesters auch bei Meister Uli Fehr. "Das Café ist eine Institution in Wesel, die ich schon über 30 Jahre kenne und schätze. Nur die Backstube habe ich bisher nicht von innen gesehen", sagte Meesters. Mit einem Gesellen, zwei Auszubildenden, einer Praktikantin und einer Aushilfe wird die tägliche Arbeit professionell bewältigt. Und wie hält der Chef es mit dem Rauchen im Lokal ? "Der Nichtraucherschutz sollte in NRW klar und einheitlich geregelt werden. So schafft man gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle", sagte Fehr.

(RP)
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