Wesel Der etwas andere Jakobsweg

Wesel · Der Weseler Dietmar Bunse liest nächsten Dienstag im Waldhotel Tannenhäuschen aus seinem neuen Pilger-Buch.

 Zusammen mit seiner Frau Andrea ist der Weseler Dietmar Bunse auf dem relativ kurzen, wenig benutzten, doch besonders schönen Portugiesischen Jakobsweg gepilgert und hat anschließend seine Erlebnisse als Buch veröffentlicht.

Zusammen mit seiner Frau Andrea ist der Weseler Dietmar Bunse auf dem relativ kurzen, wenig benutzten, doch besonders schönen Portugiesischen Jakobsweg gepilgert und hat anschließend seine Erlebnisse als Buch veröffentlicht.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Es geht Dietmar Bunse wie einem anderen Jakobspilger, den er einmal auf einer Wallfahrt traf: "Meine Füße leiden. Sie wollen immer weiter, immer wieder einen anderen Pfad nach Santiago de Compostela wandern." Natürlich ist es der Kopf, ach, der ganze Mensch, der den intensiven Wunsch verspürt, stets aufs Neue dem Wesen jenes Heiligen nachzuspüren.

 Zusammen mit seiner Frau Andrea ist der Weseler Dietmar Bunse auf dem relativ kurzen, wenig benutzten, doch besonders schönen Portugiesischen Jakobsweg gepilgert und hat anschließend seine Erlebnisse als Buch veröffentlicht.

Zusammen mit seiner Frau Andrea ist der Weseler Dietmar Bunse auf dem relativ kurzen, wenig benutzten, doch besonders schönen Portugiesischen Jakobsweg gepilgert und hat anschließend seine Erlebnisse als Buch veröffentlicht.

Foto: E. Malz

Es gibt in Europa ein ganzes Netz von Jakobswegen. Zuletzt pilgerte der frühere Weseler Banker, ein sehr erfolgreicher übrigens, auf dem relativ kurzen, wenig benutzten, doch besonders schönen Portugiesischen Jakobsweg. Zum ersten Mal ging da seine Frau Andrea mit.

So wurde es eine besonders eindrückliche Wanderung. Frau Andrea strahlt eine große innere Ruhe aus. Sie malt. Helle Bilder, die zur Kontemplation anregen. Ihr Mann scheint bei aller Bodenhaftung mehr auf Veränderung, auf Erneuerung und angemessenes Tempo im Fluss der Zeit aus zu sein. Aber nicht mehr Zahlen bestimmen seinen Tageslauf, sondern das bewusste Erleben der Natur - das Leuchten des Tagesgestirns, der Wind um die Schläfen, die Farben der Blüten, das Tirilieren der Vögel, der Gesang der Frösche, das Sirren der Insekten.

Und das Rauschen des Meeres. Die erste Strecke des Portugiesischen Jakobsweges verläuft nahe der Atlantikküste. Wegmarken zeigen die Richtung an, manchmal fehlen diese Zeichen, dann kann das schon mal in die Irre führen. Aber immer in eine faszinierende Erfahrung, auch später im Landesinneren.

Kirchen liegen am Weg, einfache dörfliche und künstlerisch ausgestaltete in den Städten; beschwerliche Steigungen sind zu bewältigen und die einsamen Strecken der Ebenen. Oberhalb von Padrón das "Jaköbchen" auf dem Santiaguino do Monte, eine anrührende Statue des Heiligen. Hier eine lange innere Einkehr. Santiago de Compostela - eine tiefe Freude am Ende der Wallfahrt.

Das Beste daran: unterwegs die Begegnung mit Menschen, manche blieben Freunde. Geleitet vom Zufall? "Nein", sagt Dietmar Bunse, "es gibt keine Zufälle." Der Pilgerpfad verwandelt, er gibt Kraft.

Davon erzählt der Wanderer in seinem neuen Buch "Faszination Portugiesischer Jakobsweg": unmittelbar, locker, so wie beim Schreiten sich die Sinne üben und die Gedanken ordnen, wie das eigene Leben in der Welt geprüft wird. Lust zum Nachmachen wird geweckt, zum Lesen sowieso. Spätestens, wenn Dietmar Bunse zur Gitarre sein eigenes Jakobslied singt: "Meseta - weites Land".

Das ist auch zu erleben am Dienstag, 24. März, 19 Uhr, im Weseler Waldhotel Tannenhäuschen, wenn der Autor aus seinem Buch liest, diesem erlebens-satten, geistig konzentrierten wie praktisch helfenden Begleiter auf der Pilgerreise. Es ist alles drin, von der Heiligenlegende bis zu notwendigen Ratschlägen, mit Fotos vergegenwärtigt.

Der Eintritt ist frei. Es wird allerdings um eine Anmeldung im Tannenhäuschen unter der Rufnummer 0281 96690 gebeten.

(hb-)
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