Schermbeck Das Auge der Ludgerusgemeinde

Schermbeck · Gut 20 Jahre lang hat Maria Köching rund um Ludgerus alles fotografiert. Das zeigt sie jetzt zum Kirchen-Jubiläum.

 3000 Bilder in elf Alben: Maria Köching hat zwei Jahrzehnte lang die Ludgeruskirche und das Leben der Ludgerusgemeinde fotografiert.

3000 Bilder in elf Alben: Maria Köching hat zwei Jahrzehnte lang die Ludgeruskirche und das Leben der Ludgerusgemeinde fotografiert.

Foto: Scheffler

Rund 20 Jahre lang hat Maria Köching mit ihrem Fotoapparat die Ludgeruskirche und die zu ihr gehörende Ludgerusgemeinde dokumentiert. Diese Fotosammlung zeigt sie als Beitrag zur ganzjährigen Feier des 100-jährigen Kirchbaujubiläums während der gesamten Sommerferien in der Ludgeruskirche.

Vor der Sakristei steht ein Tisch, auf dem Maria Köchings elf Alben aus den Jahren 1985 bis 2004 liegen werden. Etwa 3000 Bilder können dort angeschaut werden, und zwar morgens zwischen 11 und 12 Uhr sowie nachmittags zwischen 15 und 16 Uhr. Ein Besuch lohnt sich, weil man beim Blättern feststellen kann, welch lebendige Gemeinde sich im Umfeld der Jubiläumskirche entwickelt hat.

"Kirche ist wie meine Heimat", stellt Maria Köching in der Rückschau auf ihr Leben fest. Als 22-Jährige lernte sie die Ludgeruskirche zum ersten Mal kennen. Damals war sie im Hotel Zur Linde angestellt, nicht viel mehr als einen Steinwurf weit von der Ludgeruskirche entfernt. Nach der Hochzeit mit Heinz Köching zog sie nach Schermbeck. Anfang der 1980er-Jahre wuchs sie über ihre Kinder Alexandra und Peter in die Kommunionarbeit der Ludgerusgemeinde hinein. Nach dem Motto "einmal drin, immer drin" folgte die Mitwirkung als Katechetin und als Helferin im Kindergottesdienstkreis. Als die Ludgeruskirche 1984 renoviert wurde, half Maria Köching bei Malarbeiten mit. Damals fotografierte sie auch die Renovierungsarbeiten.

Die Fotos gefielen dem damaligen Pastor Anton Benning so gut, dass er Maria Köching bat, das ganze Umfeld der Kirche gleichfalls zu fotografieren. So entstand eine Fotosammlung, die 1985 auf fünf Stellwänden beim Pfarrfest im Pfarrheim gezeigt wurde. Dazu gehörten Fotos der heutigen Maximilian-Kolbe-Schule und der beiden Kindergärten ebenso wie des Marienheims und Friedhofs, aller kirchlichen Gruppen von den Messdienern und Pfadfindern über die KAB, Kolpingsfamilie und Frauengemeinschaft bis hin zu den Seniorengruppen und zur Theatergemeinschaft. Eine Zeitlang wurden die Stellwände im Pfarrhauskeller gelagert. Dann waren sie weg.

Die Bilder, welche nun gezeigt werden, stammen aus der Zeit nach 1985. Damals wurde Maria Köching in den Pfarrgemeinderat gewählt. In diesem Gremium wurde schnell die Bitte laut, Maria Köching möge doch weiterhin fotografieren. Das tat sie, und schon bald war es selbstverständlich, die Haus- und Hoffotografin überall dort einzusetzen, wo sich etwas in der Kirchengemeinde regte. "Es kostete manchmal viel Mut, ganz nah an den Ort eines Geschehens heranzugehen", erinnert Maria Köching an ihre fotografischen Einsätze ohne Teleobjektiv und mit einem schwachen Blitzlichtgerät. "Ich war wirklich kein Profi, aber ich freute mich anschließend, wenn die Bilder gelungen waren, und das war überwiegend der Fall", erzählt Maria Köching von ihrer Arbeit als Hobby-Fotografin. Und sie hat dabei nicht im Geringsten übertrieben, wie ein Blick in die Alben zeigt.

Beim Stöbern in den Alben, die chronologisch angelegt wurden und mit den jeweiligen Jahreszahlen deutlich markiert wurden, begegnet man vielen Geistlichen, die früher einmal ihren Dienst in der Ludgerusgemeinde verrichteten: Pastor Anton Benning, Kaplan Bernhard Willing und Pastor Franz-Gerd Stenneken. Maria Köching war mit ihrem Fotoapparat dabei, als Norbert Bleker 1988 seine Heimatprimiz feierte, Peter Bossmann die Schermbecker 1991 zu seiner Diakonatsprimiz einlud und Ralph Forthaus im Jahre 1998.

Mehrmals hat sie Bischof Reinhard Lettmann fotografiert. Als sie eines Tages mal nicht bei seinem Besuch im Marienheim fotografierte, erkundigte sich der Bischof auf dem Rückweg in der Nähe der Kirche gar nach dem Grund ihrer Fotopause.

Maria Köchings Alben sind Fundgruben für die Geschichte des Marienheim, der Franziskanerschwestern und zahlreicher kirchlicher Gruppen. Sie dokumentierte das Seifenkistenrennen der Kolpingsfamilie ebenso wie die 1200-Jahrfeier Schermbecks, den Bau des Pfadfinderhauses und die Verabschiedung der Pastoralreferentin Monika Hölker im September 2002.

Auftretende Sehprobleme und Schwierigkeiten bei der Ersatzbeschaffung für Zubehör des Fotoapparates führten im Jahre 2004 dazu, dass sich Maria Köching als Fotografin für die Kirchengemeinde zurückzog. Heute fotografiert sie fast nur noch im Familienkreis.

(hes)
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