Wesel Christa Mölleken zeigt Bilder heute in der Kulturnacht

Wesel · Die Ausstellung der Künstlerin im Wasserturm an der Brandstraße 44 ist heute ab 18 Uhr geöffnet.

Manchmal können Begegnungen ein Feuer entfachen. So war es bei Christa Mölleken, als sie durch einen Zeitungsartikel auf die Schermbecker Gruppe Nebelhorn stieß. Dieser so besondere Kreis aus behinderten und nichtbehinderten Menschen, die unter Anleitung von Raul Avellaneda gemeinsam ihre Kreativität ausleben, machte die Künstlerin neugierig. "Als ich zum ersten Mal in das Atelier kam, da wusste ich, genau hier will ich sein", sagt die heute 67-Jährige. Auf Anhieb war sie fasziniert von der Zusammenkunft der so verschiedenen Leute und von der Selbstverständlichkeit, mit der sie gemeinsame Sache machen: Kunst. Jeder auf seine Weise und doch vereint. Das war für die Frau aus Voerde-Spellen etwas ganz anderes als die stille Arbeit im heimischen Atelier.

15 Jahre ist dieser erste Funkenschlag her und die Flamme lodert heller denn je. "Schauen Sie sich diese unglaubliche Farbe an", sagt Raul Avellaneda. Das helle Grün, mit dem Christa Mölleken einen violetten Frauentorso auf der Leinwand umarmt, überstrahlt alles. "Warum leuchtet das so?" Die Antwort kommt sekundenschnell wie ein Blitz. "Das ist Christa!" Kein anderer, so der künstlerische Leiter von Nebelhorn, holt aus Pastellkreide eine solche Farbintensität heraus. "So etwas lernen Sie nicht in der Kunstakademie. Das entsteht aus der Spannung unserer Gruppe."

Zum ersten Mal lässt Christa Mölleken die Öffentlichkeit jetzt an einem Querschnitt ihrer Arbeiten aus 15 Jahren Inspiration durch Nebelhorn teilhaben. Drei Jahre lang hat sie auf einen Ausstellungsplatz im Weseler Wasserturm gewartet. "Ich liebe dieses besondere Ambiente", schwärmt sie und lässt den Blick im Inneren des stählernen Kolosses bis hoch zur Plattform in 42 Metern Höhe schweben. Hier ist sie auch heute Abend ab 18 Uhr im Rahmen der Kulturnacht anzutreffen, um sich mit Kunstinteressierten auszutauschen.

(jum)
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