Wesel CDU stimmt sich mit Kandidatin ein

Wesel · Stadtverband hört Sparkassenchef Friedrich Wilhelm Häfemeier und Landtagsaspirantin Charlotte Quik, greift außerdem das Thema Werteverfall auf und freut sich über die Rückkehr des Urgesteins Wilhelm Schulte-Mattler.

Wesel: CDU stimmt sich mit Kandidatin ein
Foto: Terlinden Sven

Ausgesprochen positiv gestimmt war Fraktionsvorsitzender Jürgen Linz gestern nach der öffentlichen Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes von Mittwochabend im Haus der Bürger-Schützen. Und dafür gab es gleich mehrere Gründe. Auch beim Offiziellen, den Delegiertenwahlen für die Wahlkreis- und die Kreisvertreterversammlung zur Landtags- sowie zur Bundestagswahl 2017. Denn die Auswertung brachte in weiten Teilen ein ähnliches Bild wie bei den Wahlen zur Kreisdelegiertenversammlung. Birgit Nuyken, Jürgen Linz und Sebastian Hense führen diese Listen erneut an.

Jürgen Linz wertete dies gestern als "ein deutliches Zeichen für den Rückhalt der Parteifunktionäre in den eigenen Reihen". Damit erteilte Linz durch die Blume jenen Gerüchten eine Absage, dass es an der Basis ein Grummeln geben und weitere Austritte drohen würden. Dies ist im Zusammenhang mit dem Abgang jener vier Ratsherren zu sehen, die seit September die WfW-Fraktion bilden.

Ebenso bemerkenswert ist, dass ein Urgestein nach langer Abwesenheit wieder auf Parteiveranstaltungen zu sichten ist: Der ehemalige Fraktionsvorsitzende Wilhelm Schulte-Mattler hat laut Linz nun schon zum dritten Mal in diesem Jahr die CDU besucht. "Das freut mich ganz besonders", sagte Linz im RP-Gespräch.

Im Übrigen stimmte sich die CDU schon einmal ein wenig auf die anstehenden Wahlkämpfe ein. Parteivorsitzender Sebastian Hense machte zu Beginn deutlich, weshalb der Wahlkreis Wesel mit CDU-Abgeordneten sowohl im Landtag als auch erneut im Bundestag vertreten sein müsse.

Der auf vielen Ebenen immer mehr schwächelnden SPD, so Sebastian Hense, dürfe nicht länger Regierungsverantwortung übertragen werden. Es gelte vielmehr, eine verlässliche und bürgernahe Politik zu gestalten.

Dies untermauerte Charlotte Quik aus Hamminkeln, die sich der Versammlung persönlich und mit ihrer politischen Vita als angehende Kandidatin für die Landtagswahl vorstellte. Sie betonte, dass Nordrhein-Westfalen in vielen Bereichen nur noch ein Schlusslicht sei, sprach von einem verblassenden Glanz der SPD-Landeschefin und baute auf Chancen der CDU.

Friedrich-Wilhelm Häfemeier, Vorstandsvorsitzender der Niederrheinischen Sparkasse Rhein-Lippe, berichtete als Gast von Folgen der Niedrigzinspolitik für Kunden und Institute. Flächendeckende Filialschließungen seien nicht vorgesehen. Einzelne Standorte müssten aber geprüft und am Bedarf ausgerichtet werden.

Hingewiesen wurde bei der Mitgliederversammlung bereits auf eine CDU-Veranstaltung zum Thema Werte am Donnerstag, 30. Juni im Lutherhaus. Nicht zuletzt der Unfall, bei dem die Feuerwehr die verletzten Personen vor filmenden und fotografierenden Zuschauern schützen musste, sei Anlass, über Werteverfall zu diskutieren, sagte Parteichef Hense.

(RP)
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