Wesel "Cannabis auf Rezept": Apotheker mit positiver Bilanz

Wesel · Ein Jahr nach der Freigabe verschreiben Ärzte immer häufiger medizinisches Cannabis. Laut Angaben des Apothekenbranchenverbands ABDA haben Apotheken im vergangenen Jahr deutschlandweit 44.000 Einheiten an Cannabis-Blüten auf Kosten der Krankenkassen abgegeben.

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"Für Patienten, die zuvor Cannabis nur über eine Ausnahmegenehmigung beziehen konnten, hat sich seitdem viel verbessert", sagt Michael Jilek, Pressesprecher der Apotheker in Wesel. "Patienten werden mit Dosierung und Anwendung nicht mehr allein gelassen. Auch ist medizinisches Cannabis nun leichter zugänglich und deutlich preiswerter".

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Cannabis wird von den Ärzten in der Regel als sogenanntes Rezeptur-Arzneimittel verordnet. Im Labor der Apotheke wird die Cannabis-Qualität pharmazeutisch geprüft, anschließend werden die unzerteilten Blüten zu einem patientenindividuellen Arzneimittel verarbeitet. Cannabis kann von Patienten inhaliert oder nach einer wässrigen Abkochung als Tee getrunken werden.

Jilek ist es wichtig zu betonen, "dass das Rauchen von Cannabis zusammen mit Tabak als 'Joint', die Teezubereitung mit fetthaltigen Flüssigkeiten wie Sahne oder das Einbacken in Kekse für medizinische Zwecke völlig ungeeignet ist, da die optimale Dosis nicht reproduzierbar wäre." Medizinisches Cannabis wird immer auf einem gelben Betäubungsmittelrezept verordnet und ist wie andere wichtige Arzneimittel, die auf Betäubungsmittelrezepten verordnet werden, aus Sicherheitsgründen nicht im Versandhandel erhältlich.

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Bei einer Genehmigung der Krankenkasse fällt nur noch die Zuzahlung an, die auf maximal zehn Euro pro Medikament begrenzt ist. Da das Rezept nach der Ausstellung nur eine Woche lang gültig ist, sollten es Patienten umgehend in einer Apotheke einlösen.

(RP)
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