Wesel Camper hoffen auf Rechtssicherheit für Erstwohnsitz

Wesel · Dass zahlreiche Bewohner der Grav-Insel, die dort zum Teil schon seit Jahrzehnten ihren ersten Wohnsitz haben, zur Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses kommen würden, war der Verwaltung klar. Dass allerdings der Andrang so groß werden würde, damit hatte niemand gerechnet.

 So voll war der Ratssaal noch nie: Rund 360 Bewohner der Grav-Insel bei Flüren waren gestern Nachmittag zur Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses gekommen.

So voll war der Ratssaal noch nie: Rund 360 Bewohner der Grav-Insel bei Flüren waren gestern Nachmittag zur Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses gekommen.

Foto: Nikolei

Selbst altgediente Politiker konnten sich nicht erinnern, dass es jemals so voll gewesen wäre im Ratssaal wie gestern Nachmittag. Rund 360 Insel-Bewohner wollten wissen, ob sich alle Ratsfraktionen dafür einsetzen werden, dass sie künftig ganz legal auf dem Campinglatz leben können. Denn bislang hatten Oberbehörden wie die Bezirksregierung in Düsseldorf und der Regionalverband Ruhr (RVR) in Essen etwas dagegen, wenn Zuzügler auf der Grav-Insel dort auch ihren ersten Wohnsitz nehmen. Doch weil der Bundestag Ende Juli das Baugesetz geändert hat, kann künftig auch in "Sondererholungsgebieten" Wohnnutzung zugelassen werden.

Die Weseler SPD-Fraktion hat nun die Initiative für eine Legalisierung ergriffen und das Aufstellen eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für die Anlage beantragt. Weil nun gestern die Chefs bzw. Vertreter aller Faktionen diesem Antrag zugestimmt haben, gab es von den 360 Zuhörern mehrfach Applaus.

Dass der Rat dem Beschluss am 12. Dezember zustimmt, ist keine Frage. Dann erhält die Verwaltung den Auftrag, besagten Bebauungsplan mit Grav-Insel-Chef Frank Seibt zu beantragen. Das Problem wird sein, die Oberbehörden davon zu überzeugen, das neue Baurecht anzuwenden.

(RP)
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