Hamminkeln Bürgermeister-Wahl: Fast alle gegen die CDU

Hamminkeln · Die FDP ist für Bernd Romanski (SPD) - Roswitha Bannert-Schlabes hält die Partei für zu CDU-abhängig.

 Parteivorsitzender Armin Marth, Fraktionsvorsitzende Silke Westerhoff und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Elke Neuenhoff.

Parteivorsitzender Armin Marth, Fraktionsvorsitzende Silke Westerhoff und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Elke Neuenhoff.

Foto: Ekkehart Malz

Die CDU allein zu Hause: Nach mehrwöchiger Entscheidungsprozedur hat sich auch die FDP dafür ausgesprochen, den SPD-Bürgermeisterkandidaten Bernd Romanski bei der Wahl am 13. September zu unterstützen. Damit folgt sie der besonders in Dingden starken USD, die soeben ihr kleines Wahlkampfmobil Ape auf Romanski-Optik getrimmt hat. Lediglich die Grünen, zuletzt bei der Entscheidung für höhere Steuern auf schwarz-grüner Spur, sprechen keine Wahlempfehlung aus. Romanski überzeugte bei seinem Auftritt vor dem liberalen Findungsgremium und zwar komplett mit 18:0 Stimmen bei einer Enthaltung. Laut Fraktionschefin Silke Westerhoff, Vize Elke Neuenhoff und Parteivorsitzendem Armin Marth zeigte Romanski bei seiner Vorstellung den Willen, im Rathaus anzupacken und Probleme Punkt für Punkt anzugehen. Zudem zeigte er mit der Zusage, als parteiübegreifender Bürgermeister auch der Stimme der FDP Raum zu geben, Profil. Bei CDU-Konkurrentin Roswitha Bannert-Schlabes sah die FDP zu große CDU-Nähe, die den Liberalen politisch Luft nehmen könnte. Gar von "Marionette der CDU" war die Rede.

Bei Romanski fand sich die FDP, die sich selbst gerne "klare Kante" (Westerhoff) bescheinigt, wieder, was gestern bei der Präsentation der Entscheidung fast schon euphorische Züge annahm. Große inhaltliche Schnittmengen, skeptische Haltung zu Steuererhöhungen, wirtschaftliches Vorgehen, Anpacker, von der Ausstrahlung her überzeugend und eben das Credo, überparteilich handeln zu wollen: "Es geht Bernd Romanski nicht um das Werden, sondern das Sein als Bürgermeister", interpretierte die Fraktionschefin. Bei der Frage nach konkreten Beispiel taten sich die Chef-Liberalen aber mit Antworten schwer.

Beeindruckend fand die FDP die Führungsenergie von Romanski, seine Laufbahn als Hochtief-Manager und die Zusage, unternehmerischen Geist ins Rathaus einziehen zu lassen. Damit kam Romanski, der heute als Unternehmensberater arbeitet und ein begnadeter Selbstvermarkter ist, um Längen vor seiner CDU-Konkurrentin ins FDP-Ziel. Sie gilt den Liberalen als zu ungenau in inhaltlichen Aussagen, zu wenig anpackerisch im Auftreten und zu vorsichtig. Die FDP hatte gestern die symbolischen Fußbälle dabei, die sie der SPD im Wahlkampf zuspielen will, und auch Bonbons für den langen Atem im Wahlkampf.

(RP)
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