Wesel Bürgerinitiative: "Kanäle nicht einfach prüfen lassen"

Wesel · Eigentlich wollte die Bürgerinitiative (BI) "Alles dicht in Wesel-Blumenkamp" alle Eigentümer von Häusern in Wasserschutzgebieten erst nach den Osterferien Ende April über neue Sachverhalte in Zusammenhang mit der ungeliebten Kanal-Dichtheitsprüfung unterrichten. Doch dann gab es in der vergangenen Woche in Blumenkamp und Hamminkeln jeweils eine Veranstaltung zum Thema Kanal-TÜV.

Wesel: Bürgerinitiative: "Kanäle nicht einfach prüfen lassen"
Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Eigentlich wollte die Bürgerinitiative (BI) "Alles dicht in Wesel-Blumenkamp" alle Eigentümer von Häusern in Wasserschutzgebieten erst nach den Osterferien Ende April über neue Sachverhalte in Zusammenhang mit der ungeliebten Kanal-Dichtheitsprüfung unterrichten. Doch dann gab es in der vergangenen Woche in Blumenkamp und Hamminkeln jeweils eine Veranstaltung zum Thema Kanal-TÜV.

Diese Abende wurden von einem Dichtheitsprüfer organisiert. Deshalb schrillten bei der Bürgeriniative (BI) die Alarmglocken. "Das waren keine Info-Abende, sondern reine Verkaufsveranstaltungen", sagte BI-Vorstandsmitglied Hermann Knipping am Montagabend während einer kurzfristig organisierten Versammlung im Saal Pollmann. "Denn dort hieß es, dass jeder, der seine privaten Anschlüsse bis 30. April prüfen lässt, 20 Prozent Rabatt erhält. Dabei gibt es aktuell gar keine Fristensatzung in Wesel."

Knipping und seine ehrenamtlichen BI-Mitstreiter machten den mehr als 70 Besuchern mehrfach klar, dass ohne eine entsprechende Satzung der Stadt eine Prüfung unsinnig sei. Nähere Infos erhofft er sich heute bei einem Treffen mit Bürgermeisterin Ulrike Westkamp im Haus Blumenkamp.

CDU-Ratsherr unterstützt die BI

Unterstützung erhielt die BI von CDU-Ratsherr Volker Haubitz. Der berichtete von einem bereits laufenden Monitoring, das die Landesregierung in Auftrag gegeben habe. "Bis 2019 soll geprüft werden, ob Abwasser aus defekten Leitungen das Grundwasser überhaupt verschmutzen kann." Haubitz appellierte an seine Zuhörer, zunächst einmal nichts zu tun. "Warten Sie alle einfach ab. Politisch ist da das letzte Wort noch lange nicht gesprochen." Nur bei dringendem Verdacht, dass ein Rohr defekt ist, müsse nach dem Bundeshaushaltswassergesetz eine Dichtheitsprüfung durchgeführt werden, ließ der CDU-Politiker die Blumenkamper wissen.

Hermann Knipping sprach zum Ende der Veranstaltung davon, dass man sich am 7. Mai mit allen BIs in NRW treffen werde. Dort soll über eine mögliche Klage gegen das Land NRW gesprochen werden. Ziel der BIs sei es, so Knipping, "dass auch bei uns Kanäle nur im Verdachtsfall geprüft werden müssen — so wie fast überall in Deutschland".

(RP)
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