Hamminkeln Bürger müssen 2018 mehr zahlen

Hamminkeln · Im nächsten Jahr steigen die Gebühren in vielen Bereichen. Aber die lokalen Steuern bleiben in Hamminkeln stabil.

 Wie viele andere Kommunen, so muss sich auch Hamminkeln auf weiter steigende Sperrmüllmengen einstellen.

Wie viele andere Kommunen, so muss sich auch Hamminkeln auf weiter steigende Sperrmüllmengen einstellen.

Foto: Staschik

Mit dem Jahreswechsel treten regelmäßig neue Gebührenregelungen in Kraft. Die gute Nachricht: Weder die Grundsteuern A und B noch die Gewerbesteuern werden laut Etatentwurf 2018 steigen. Das betrifft Hausbesitzer, Mieter und örtliche Wirtschaft. Die schlechte Nachricht: Für die Hamminkelner Bürger wird es bei fast allen Gebühren im nächsten Jahr teurer. Das schlägt auf die häusliche Nebenkostenrechnung durch.

Wobei manche Teuerung hausgemacht ist. Mit Verzögerung und nach Ausschreibungsschwierigkeiten musste die Verwaltung nachsitzen. Bei der Straßenreinigung etwa hatte die Verwaltung ursprünglich einen konstanten Betrag je laufenden Meter kalkuliert, der kostendeckend sein sollte. Stattdessen gibt es spitzgerechnet einen Fehlbetrag von 10.000 Euro, folglich musste die Deckung in der letzten Ratssitzung vor Weihnachten beschlossen werden (RP berichtete).

Jetzt gilt: Ab kommenden Jahr zahlen die Bürger für die Straßenreinigung 91 Cent je laufendem Meter statt bisher 79 Cent. Auch bei der Grundstücksentwässerung gibt es einen Sprung nach oben.

Bei den Kleinkläranlagen wird 2018 ein Betrag von 29,37 Euro je Kubikmeter verlangt - im jetzt auslaufenden Jahr waren es noch 25,29 Euro. Bei den abflusslosen Gruben steigen die Gebühren nun von 13,86 Euro auf 15,56 Euro je Kubikmeter.

Allerdings sind von diesem Aufschlag nicht mehr so viele Bewohner betroffen wie früher. Die Folge andererseits: Gleichbleibende oder steigende Entsorgungskosten müssen auf immer weniger Nutzer verteilt werden.

Im Gegensatz dazu betreffen die Müllgebühren alle Hamminkelner. Beim Restmüll steigt die Gewichtsgebühr ab 2018 von 65 auf 69 Cent je Kilogramm. Die Grundgebühr für die Tonnen steigt um 11 bis 29 Euro. Beim Abfall haben mehrere Faktoren die Gebühren steigen lassen. Es wurden mehr Grünschnitt und Bioabfälle in der grünen Flächengemeinde entsorgt. Das schlug auf die Personalkosten durch, weil man für die Grünschnittannahme an der Güterstraße mehr Mitarbeiter benötigte. Außerdem gab es einen Fehlbetrag aus 2015, der nun verrechnet wird.

Und noch etwas schlägt ins Kontor: Die Sperrgutmenge wächst. Eine Erfahrung ist, dass die sogenannte Wegwerfgesellschaft durch die Billigangebote von Möbel-Discountern erst recht blüht. Das heißt im Gegenschluss, dass sich die Stadt auf weiter steigende Mengen einstellen muss. Hamminkeln ist mit dem Thema nicht allein, auch einige der Nachbarstädte verzeichnen nun wachsende Sperrgutmengen.

Bei Sperrgut und Grünschnitt gibt es zudem die Vermutung, dass sich Auswärtige des gut funktionierenden Hamminkelner Abgabesystems bedienen. Auf dem Wertstoffhof könnte man dem mit Kontrollen begegnen.

Insgesamt gibt es bei den Kosten für die Bürger aber auch einen Silberstreif, denn finanziell besser sieht es bei der Entwässerung aus. Die Schmutzwassergebühr sinkt im kommenden Jahr von 2,80 auf 2,66 Euro je Kubikmeter, die Gebühr für das Niederschlagswasser von 87 auf 85 Cent je Quadratmeter versiegelter Fläche.

(RP)
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