Wesel/Hamminkeln Bürger informieren sich über die Betuwe

Wesel/Hamminkeln · Mit der "Roadshow" möchte die Bahn die Folgen der Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen veranschaulichen - auch in Hamminkeln.

 Christoph Lubbe und Thomas Nadrowski (DB, links und rechts) informieren Jörg Haselmeyer und Ruth Karschuck über den möglichen Lärmschutz entlang der Strecke.

Christoph Lubbe und Thomas Nadrowski (DB, links und rechts) informieren Jörg Haselmeyer und Ruth Karschuck über den möglichen Lärmschutz entlang der Strecke.

Foto: Lars Fröhlich

Ein Stückchen Lärmschutzwand, verschiedene Sohle-Stücke - ein Bildschirm mit Kopfhörern, mit denen man sich anhören konnte, wie viel Lärm die neuen Flüsterbremsen schlucken und wie der Güterverkehr hinter einer zwei, vier oder sechs Meter hohen Schallschutzmauer klingt. Mit einem Zelt, jeder Menge technischem Equipment und kübelweise Info-Material stand ein Team der Deutschen Bahn gestern am Berliner Tor parat, um über die Folgen der Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen zu informieren. Für Projektleiter Stefan Ventzke und seine Mitarbeiter war es die erste Station ihrer "Roadshow". In der nächsten Zeit geht die Reise weiter nach Dinslaken, Haldern, Hamminkeln, Emmerich, Voerde und Oberhausen. Denn: Der Ausbau der Betuwelinie kommt näher und damit eine lange Zeit der Bauarbeiten.

Während das Bahn-Team berichtete, kurz nach Eröffnung seines Infostandes etliche interessierte Bürger empfangen zu haben, wurde es am späten Vormittag deutlich leerer. Sieht aus, als sei das Thema Betuwe bei großen Teilen der Bevölkerung durch. Noch sei man mitten im Planfeststellungsverfahren, korrigierte Kirsten Verbeek für die Bahn. Erst wenn das Baurecht in allen zwölf Abschnitten vorliege, könnten die Arbeiten beginnen. Zurzeit würden noch die Einwendungen der Bürger und anderer Anlieger diskutiert. 1720 liegen aus Wesel vor, 697 sind es in Mehrhoog. Wann genau der Startschuss fällt, mochte gestern noch niemand sagen. "In absehbarer Zeit wird gebaut", kündigte Ventzke an.

73 Kilometer misst die Betuwe-Linie insgesamt. Entlang der gesamten Strecke wird ein drittes Gleis verlegt. In starkem Maße betroffen ist der Bahnhof Hamminkeln, der zum Überhol- und Kreuzungsbahnhof wird. Umfangreiche Arbeiten werden aber auch am Bahnhof Wesel starten, wo Weichenverbindungen umgebaut werden. Dazu gesellt sich die Errichtung von bis zu fünf Meter hohen Wänden, die die Anwohner vor dem Lärm schützen sollen, den die Zunahme des Zugverkehrs mit sich bringt. Geschätzte Kosten fürs Projekt: rund 1,5 Milliarden Euro.

Fährt mein Zug auch nach dem Ausbau noch?, wollten die Menschen wissen, die am Informationsstand stehen blieben. Oder: Habe ich Anspruch auf Schallschutzmaßnahmen? Die habe grundsätzlich jeder, der betroffen ist, versicherte Stefan Ventzke. Er wird bei den meisten Stationen der "Roadshow" persönlich vertreten sein. "Es ist uns sehr wichtig, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen."

Info: Das Info-Zelt der Bahn steht bis Mitte Oktober an sieben Stationen. Informationen gibt es jeweils von zehn bis 18 Uhr. Am 1. Oktober schlägt es sein Zelt am Molkereiplatz in Hamminkeln auf.

(kui)
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