Hamminkeln Brüner hilft afghanischer Journalistin

Hamminkeln · Sena Rahmni wurde als liberale Frau von den Taliban verfolgt. Sultan Masood Dakik engagiert sich für die Afghanin.

Hamminkeln: Brüner hilft afghanischer Journalistin
Foto: Malz

Sie hat in Afghanistan über Frauenrechte berichtet, sie hat bemerkenswerte Projekte gefilmt, sie hat für die TV-Stationen Shamsad und Programm 1 produziert und dabei auch Sultan Masood Dakik kennengelernt. Der Brüner mit afghanischen Wurzeln hat bekanntlich Bildungs- und Ausbildungsprojekte für Frauen in seiner ehemaligen Heimat finanziert und unterstützt. Die Journalistin Sena Rahmni hat darüber berichtet, weil ihr die demokratische Entwicklung in Afghanistan am Herzen liegt.

"Sie ist eine starke Frau", sagt Sultan Masood Dakik. Doch ihre Arbeit wurde immer gefahrvoller. Die Taliban begannen, sie einzuschüchtern. Ihre Töchter wurden bedroht, und Sena Rahmni entführt. Am Ende floh sie mit ihren vier Kindern aus Afghanistan. Jetzt war sie in Brünen zu Besuch. Untergekommen ist die asylsuchende Familie in Sachsen-Anhalt in Mansfeld im Südharz. "Hier können wir ruhig leben. Die Umgebung ist schön", erzählt sie. Sie ist zufrieden mit ihrer Unterkunft im Asylheim, und sie ist dankbar für die Aufnahme, die sie in Deutschland erlebt hat. Für intellektuelle Frauen sei es kaum mehr möglich, in Afghanistan frei zu arbeiten, sagt sie. Für eine Journalistin gelte dies insbesondere. "Die Taliban und Isis haben ihre Unterdrückungsmethoden geändert. Erst versuchen sie ihre Opfer, psychisch zu terrorisieren und kleinzukriegen. Danach schlagen sie brutal zu", erläutert Sultan Masood Dakik. Er helfe der Journalistin auch persönlich durch Gespräche und nicht nur bürokratisch. Sultan Masood Dakik hat für sein Engagement im Frühjahr bereits das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Doch auch bei den verschlungenen Bürokratiewegen ist Unterstützung nötig, besonders wenn die neue Sprache nach einem Monat in Deutschland noch nicht geläufig ist. "Sie ist zufrieden in Sachsen-Anhalt. Aber ich fahre dorthin, um mit der Verwaltung zu sprechen und mehr Hilfe zu organisieren", sagt der Brüner, der in Wesel unternehmerisch tätig ist. Sena Rahmni sei eine "kämpferische Frau", das beeindruckt ihn.

Und: "Wir brauchen viele solcher Menschen, damit die Unterdrückung der Frauen in Afghanistan aufhört." Damit sie in der fremde Fuß fasst, will er sie längerfristig aus dem fernen Brünen tatkräftig unterstützen.

(RP)
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