Kreis Wesel Broschüre informiert über Depressionen

Kreis Wesel · In dem Faltblatt des Bündnisses gegen Depression werden unter anderem Symptome genannt.

Depression zählt heute zu den Volkskrankheiten, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Sie tritt in allen Bevölkerungsgruppen auf. Mit einer Informationsbroschüre wollen die Partner des Bündnisses gegen Depression im Kreis Wesel nun dieses Thema aus der Tabu-Zone herausholen. "Diese Krankheit kann jeden treffen und lässt sich in aller Regel gut behandeln. Laut Robert-Koch-Institut haben wir allein im Kreis Wesel pro Jahr 23.500 Krankheitsfälle, Kinder und Jugendliche nicht mitgerechnet", sagt Kreisdirektor Ralf Berensmeier.

Die Broschüre bietet einen umfassenden Überblick vom Erkennen erster Symptome über Unterstützungs- und Behandlungsmöglichkeiten, nennt Selbsthilfegruppen und bietet Begriffserklärungen und auch einen Selbsttest an. "Unser Ziel ist es, durch Aufklärung bei den Betroffenen Hemmschwellen zu senken, damit sie die Beratungs- und Hilfsangebote in Anspruch nehmen", sagt Ines Schröer, Psychatriekoordinatorin im Kreis Wesel. Neben einer medizinischen Behandlung gebe es, so Schröer weiter ein vielfältiges Beratungsangebot: "In der Broschüre wird beispielsweise erklärt, was den Patienten erwartet, wenn er mit seinem Verdacht, an einer Depression erkrankt zu sein, zum Arzt geht oder was in einer Beratungsstelle passiert." In anonymisierten Fallbeispielen berichten Betroffene über ihren Weg in die Depression und wie sie es geschafft haben, ihre Probleme in den Griff zu bekommen.

Der gemeinnützige Verein "Deutsches Bündnis gegen Depression e.V." verfolgt das Ziel, die gesundheitliche Situation depressiver Menschen zu verbessern, das Wissen über die Krankheit in der Bevölkerung zu erweitern und Suiziden vorzubeugen. Um im Kreis Wesel Betroffenen und ihren Angehörigen zu helfen, schlossen sich 2012 Experten aus der Region zusammen. Von Kliniken und Institutsambulanzen, niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten, über sozialpsychiatrische Dienste und Beratungsstellen hin zu Selbsthilfe- und Angehörigengruppen reicht das Netzwerk. Der Verein bemüht sich, Tabus und Vorbehalte in der Öffentlichkeit gegenüber depressiven Erkrankungen abzubauen und Hemmschwellen bei der Suche nach Hilfe zu beseitigen.

Die "InForm 2015", die sich mit dem Zentralthema "Depression" beschäftigt, ist die sechste Ausgabe der Informationsbroschüre. Zu den bisher behandelten gesundheitlichen und pflegerischen Themen gehören unter anderem Schlaganfall, Selbsthilfe, betreutes Wohnen und Demenz. Sie erscheint in einer Auflage von 2000 Exemplaren und ist kostenlos über die Bündnispartner und den Kreis Wesel erhältlich.

(RP)
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