Wesel Brief an Ministerin: "Kaserne für Flüchtlinge öffnen"

Wesel · In einer Sondersitzung der Fraktionsvorsitzenden hat Ludger Hovest (SPD) gestern Abend vorgeschlagen, Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen zu bitten, die leerstehenden Blöcke in der Schill-Kaserne für sogenannte kommunale Flüchtlinge zu öffnen. Also Asylbewerber, die der Stadt auf Dauer zugewiesen werden. Seiner Überzeugung nach hätten in der Kaserne bis zu 1000 Flüchtlinge Platz. "Es hat eine kurze Diskussionen gegeben. Alle meine Kollegen waren einstimmig der Meinung, dass dies der richtige Weg ist", so Hovest. Bereits heute soll ein Brief an die Bundesverteidigungsministerin abgeschickt werden. Außerdem wollen die größeren Fraktionen ihre Bundestagsabgeordneten um Unterstützung bitten.

Hovest hatte argumentiert, dass der Stadt 2016 womöglich so viele Asylbewerber zugewiesen werden, dass die Wohnungen knapp werden. "Und dann müssten diese Leute in größeren Immobilien wie beispielsweise dem leerstehenden Ex-Praktiker-Baumarkt oder in Turnhallen untergebracht werden." Und genau das möchte der Chefgenosse verhindern. Es sei eine "Lebenslüge", dass Turnhallen nach wenigen Monaten schon wieder frei wären. "Die sind dann für Jahre belegt. Und dass kann dann zu Missstimmung in der Bevölkerung führen", ist Hovest überzeugt.

Aus seiner Sicht könne es kein großes Problem sein, den Bereich für Flüchtlinge vom Rest der Nato-Kaserne durch einen Zaun und ein neues Eingangstor zu trennen.

Aktuell leben in der Kreisstadt mehr als 500 Asylbewerber in dezentral angemieteten Wohnungen. In den beiden Erstaufnahmelagern des Landes an der Trappstraße und am Lippeglacis sind derzeit zusammen rund 800 Flüchtlinge untergebracht.

(RP)
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