Wesel Bislichbad - Kinder schreiben Westkamp

Wesel · Mit E-Mails an die Bürgermeisterin versuchen die Viertklässler der Grundschule Bislich die Schließung zu verhindern.

 Die Schüler der vierten Klasse der Bislicher Grundschule halten im Hallenbad Auszüge der Briefe an Bürgermeisterin Ulrike Westkamp hoch.

Die Schüler der vierten Klasse der Bislicher Grundschule halten im Hallenbad Auszüge der Briefe an Bürgermeisterin Ulrike Westkamp hoch.

Foto: Ekkehart Malz

Jetzt verschafft sich auch die Zielgruppe Gehör, die womöglich am meisten darunter zu leiden hat, wenn das Lehrschwimmbecken in Bislich im nächsten Jahr tatsächlich geschlossen werden sollte: die Kinder. Die vierte Klasse der Grundschule Bislich hat sich mit mehreren E-Mails an Bürgermeisterin Ulrike Westkamp gewandt, um die vom Weseler Rat geplante Schließung doch noch zu verhindern.

Herausgekommen sind anrührende Appelle, die die Schüler im Deutschunterricht in Arbeitsgruppen selbst verfasst haben und die klar machen, welche Bedeutung dieses Bad für die jüngsten Bürger hat. "Ich habe das nur begleitet. Und der Anstoß hierzu ist auch von den Kindern gekommen", sagt Lehrer Hans-Jürgen Schröder bei einem Besuch der RP im Bislichbad.

Beispiel: "Das Bislicher Bad ist ein besonderer Ort für Kinder und ältere Leute. Die können dadurch fit bleiben. Es ist wie ein magischer Ort." Unterschrieben haben diesen Brief Celina, Till, Stella und Joshua. Bemerkenswert auch der Beitrag von Antonia, Emily, Emilia und Oskar: "...dort gehen kleine und große Kinder schwimmen, auch die Kinder aus dem Kindergarten. In der Freizeit kann man dort auch zum Schwimmen gehen. Wenn Sie das Schwimmbad abreißen, dann sind sehr viele Kinder aus dem Kindergarten traurig. Und Bislich auch. Und die Frau, die dort arbeitet, verliert ihren Job." Oskar erklärt hierzu: "Ich hab beim Schwimmen die Unterschriftenliste gesehen und gedacht, da müssen wir auch etwas tun."

Seine Mitschülerin Elena, in einer Arbeitsgruppe mit Tobias, Clemens und Marvin, stimmt ihm zu: "Wir wollen unbedingt, dass das Schwimmbad nicht geschlossen wird. Es macht Spaß, hier zu schwimmen und wir haben hier Schwimmen gelernt." Jasper, Paul, Simon und Ben verweisen auf die neuen Erstklässler, die dort auch das Schwimmen lernen sollen. Ihr sehnlichster Wunsch: "Bitte schließen Sie das Schwimmbad nicht." Genau so endet auch der Beitrag von Alexander, Finn, Katharina und Anna. Sie blicken zudem voraus: "Es müssen in Zukunft noch viele Kinder das Schwimmen lernen. Dafür ist dieses Schwimmbad perfekt." Im Brief von Jule, Mia, Katarina und Fiona heißt es: "Alle Kinder haben hier schon so viel gelernt. Die ganze Schule hat schon gesagt, dass es schade wäre, wenn das Schwimmbad geschlossen wird. Wenn Sie das Schwimmbad schließen, dann zerstören Sie die ganzen Erinnerungen." Ronja, Michelle und Aimee verweisen darauf, dass sie hier schwimmen gelernt haben, andere Kinder das künftig auch noch können und dass auch ältere Leute noch schwimmen gehen wollen, damit sie fit bleiben. Starke Argumente, die nun auf dem Schreibtisch der Bürgermeisterin landen werden.

Und schon packen die Schüler der vierten Klasse ihre Sachen zusammen und stürmen Richtung Hallenbad. Denn nun steht Schwimm-Unterricht auf dem Stundenplan. In jenem Bad, dass die Schüler so beschreiben: "Es ist zwar klein, aber schön und witzig."

(me)
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