Kreis Wesel Biologische Station trauert um Vorstandsmitglied

Kreis Wesel · Gisela Klingler gehörte dem Vorstand von 1999 bis 2005 an. Sie half unter anderem, die Finanzen im Blick zu halten.

 Gisela Klingler hat ihr Leben dem Naturschutz gewidmet.

Gisela Klingler hat ihr Leben dem Naturschutz gewidmet.

Foto: Ilgner

Die Biologische Station im Kreis Wesel trauert um ihr ehemaliges Vorstandsmitglied Gisela Klingler aus Moers, die jetzt im Alter von 86 Jahren gestorben ist.

Der Name Klingler ist am Niederrhein seit Jahrzehnten eine feste Größe im Naturschutz. War von Mitte der 70er bis Anfang der 90er Jahre Dr. Hermann Klingler Motor eines sich organisierenden Naturschutzes, der mit einer Vielzahl von Verbündeten naturschutzfachliche und politische Akzente setzte, trat nach seinem viel zu frühen Tod im Jahr 1992 seine Witwe Gisela stärker öffentlich in Erscheinung. Sie hatte ihrem Gatten über nahezu 20 Jahre den Rücken für sein unermüdliches ehrenamtliches Wirken frei gehalten.

Erst vor etwa zwei Jahren schaltete die 86-Jährige einen Gang zurück. Im Nabu-Landesvorstand und auch als Vorsitzende der Stiftung Büngernsche/Dingdener Heide verfolgte Klingler die sich stetig wandelnden Anforderungen an die Sicherung und Verbesserung der Lebensqualität für die Natur in einer Region, die vor Zielkonflikten nur so strotzte.

Sie hat den Menschen immer als Bestandteil des Naturhaushaltes verstanden. So manchen Mitstreiter hat sie mit viel Fingerspitzengefühl auf den Boden der Realitäten zurückholen müssen, wenn diese, insbesondere bei investiven Maßnahmen, so manches Mal über das Ziel hinaus schießen wollten.

Dem Vorstand der Biologischen Station im Kreis Wesel (BSKW) gehörte Gisela Klingler in der Zeit von 1999 bis 2005 an. Sie hat in zeitweise sehr schwierigen Zeiten einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass der Verein nicht in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten ist und ist beharrlich ihren Weg des Machbaren gegangen. Die Verstorbene hatte für jeden ein offenes Ohr, Feindbilder waren ihr fremd, und sie war selbst nach harten Auseinandersetzungen stets bereit, Kompromisse zu suchen, wenn als Ergebnis ein Mehr für den Naturschutz zu erzielen war.

Mit Gisela Klingler hat der Naturschutz in Nordrhein-Westfalen eine in vielerlei Hinsicht sehr bemerkenswerte Interessenvertreterin für die Natur, aber auch für die Menschen verloren.

(RP)
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