Wesel Bilder aus Felixstowe begeistern

Wesel · Partnerschaftsvereinigung macht mit Fotoschau Lust auf eine Reise nach Suffolk und sucht weiter Bilder für ein Buch.

Wer da keine Lust bekam, eine Reise nach Felixstowe zu machen, dem wäre nicht zu helfen. Mittwochabend hielt Karl Hömberg, Vorstandsmitglied der Partnerschaftsvereinigung Wesel-Felixstowe, im Kolpinghaus einen Lichtbildervortrag über jene Stadt an der Ostküste Englands. Dort ist der moderne, mit neun Terminals größte Containerhafen in Großbritannien, der sechstgrößte der Welt. Die Stadt ist zudem ein mondäner Badeort mit kilometerlangem Strand, ein historisch geprägter Ort mit zu besichtigenden Zeugnissen, eine ebenso von der prägenden Gegenwart des Meeres sichtbar geformte Siedlungsstelle und, das Beste dabei, mit aufgeschlossenen, gastfreundlichen Menschen. Tage, besser Wochen könnte man dort zubringen, um unvergessliche, reiche Eindrücke zu sammeln.

Natürlich waren auch die Römer hier. Ein großer Teil der englischen Sprache kommt aus dem Lateinischen. Weiß kaum einer, wird aber klar während der relativ leichten Verständigung. Nach den Römern kamen die Angel-Sachsen, es kamen Wilhelm der Eroberer, die Normannen und Wikinger; die Rosenkriege belasteten das Land; König Henry baute ein Fort in Felixstowe, dessen Reste zu sehen sind. 1667 versuchten die Niederländer eine Invasion. Es war die letzte in der Geschichte.

Aus einem Dörfchen wurde vor etwa 100 Jahren eine Stadt, heute mit etwa 25.000 Einwohnern. 1953 brach eine Flutkatastrophe über sie herein. Das Meer hat in den vergangenen tausend Jahren eine Meile Land regelrecht abgenagt. Also wurde die Küste mit Beton befestigt. Trotzdem: Schön ist sie, zum Wandern, Baden, zum Anschauen aus einem Café oder einem Bötchen.

Seit 42 Jahren besteht nun Felixstowes "partnership with Wesel", inzwischen erweitert mit Salzwedel. Eine tolle Sache. Begonnen hatte das Ganze 1965 mit dem Besuch von Wesels Feuerwehr in Felixstowe. Dessen Feuerwehrhaus ist der Hauptbegrüßungsort für deutsche Gäste in dieser englischen Stadt. 1974 wurde der Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Seither gibt es jährliche wechselseitige Besuche. Karl Hömberg ist dabei, ein Archiv anzulegen und die Geschichte der Partnerschaft zu schreiben. Er bittet Wesels Bürger, Fotos und Unterlagen zur Verfügung stellen. Die Engländer haben schon viele Fotos gesandt. Über zwei Schienen läuft die Organisation der Besuche: über die offizielle Verbindung der Bürgermeister und über Programme von Vereinen und öffentlichen Einrichtungen, zum Beispiel Schulen. Es sind inzwischen aber auch Familienfreundschaften gewachsen.

Neues wäre willkommen, zum Beispiel Aktivitäten der Musik- und Kunstschule. Eine Reise, auch für Nichtmitglieder der Partnerschaftsvereinigung, ist geplant. Neue Mitglieder sind selbstverständlich auch willkommen. Eine erneuernde Verlebendigung der Partnerschaft auf möglichst vielen Ebenen ist erwünscht. Nicht nur die Stadt mit ihrem viktorianischen Charme selbst, auch ringsum die wunderschöne Agrarlandschaft am Meer bezaubert. Mal eben mit dem Flugzeug oder mit der Fähre ab Hoek van Holland übers Meer, das wär' doch was.

Für Archiv und Buch bei Karl Hömberg, Tel. 0281 71460, melden. Für alles andere ist Hanne Eckardt zuständig, Tel. 0281 61191.

(hb-)
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