Niederrhein Betuwe-Initiativen fordern Abmahnung für Hafen-Chef

Niederrhein · Der Verband der Bürgerinitiativen entlang der Betuwe-Linie hat den Aufsichtsrat der Duisburger Hafen AG aufgefordert, den Vorstandsvorsitzenden des staatlichen Unternehmens wegen Verstoßes gegen den Corporate-Governance-Kodex (Grundsätze der Unternehmensführung) des Landes NRW abzumahnen. Dies teilte Sprecher Gert Bork (Wesel) gestern mit.

Erich Staake, Vorstandsvorsitzende der Duisburger Hafen AG, hatte im Interview der Rheinischen Post vom 3. Juni laut Bork seine Haltung offenbart: "Umweltaktivisten gefährden Großprojekte ... weil einige wenige Aktivisten sich über Jahre gegen ein wichtiges Vorhaben wehren. Wir sprechen über lächerliche 70 Kilometer Schiene."

Mit dieser, so der Betuwe-Sprecher weiter, "üblen Diffamierung führt er alle Menschen in NRW in die Irre, denn er täuscht der Öffentlichkeit vor, dass die Probleme beim Ausbau der Logistik-Infrastruktur von Bürgern verursacht werden". Der Weseler nennt Staakes Vorgehen ein "Ablenken von eigenem Versagen gepaart mit unerträglicher Selbstüberschätzung". Bork: "Herr Staake schadet unserem Gemeinwesen. Unsachliche Desinformationen und ehrabschneidende Diffamierungen der Feuerwehren und Bürgerinitiativen dürfen nicht unwidersprochen bleiben."

Da Staake weder auf Kritik Borks eingegangen sei, noch sich entschuldigt habe, fordert der Verband den Aufsichtsrat und den Corporate-Development-Council der Duisburger Hafen AG auf, Staake abzumahnen und an seinen Auftrag fürs Gemeinwesen zu erinnern. Stadt Duisburg und Land NRW als alleinige Eigentümer der Hafen AG seien nach selbst gesetztem Kodex gefordert, konsequent zu handeln.

(RP)
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