Hamminkeln Berliner Musiker flirten mit dem Publikum

Hamminkeln · Im voll besetzten Kulturzelt sorgte die Berliner Vokalband "Delta Q" beim dritten Marienthaler Abend für beste Unterhaltung. Am Ende gab es im Isseldorf stehenden Applaus für die Künstlergruppe.

"Es gefällt uns richtig gut", befanden Brigitte Noras und Gisela Cebulla aus Dinslaken. Die beiden Freundinnen besuchten jetzt den dritten Marienthaler Abend. Trotz der kühleren Temperaturen war jetzt das Kulturzelt voll besetzt. Und die Gäste lauschten gebannt und mit Spaß der Vokalband "Delta Q".

Die Gruppe kommt aus Berlin und war vor zwei Jahren schon einmal in Marienthal. Die Musiker hatten da noch etwas in Erinnerung: "Hallo Marienthal! Hallo verrückter kleiner Haufen", schallte es zur Begrüßung von der Bühne. Mit dem Rihanna-Hit "Diamonds" startete das Quartett - bestehend aus Sebastian Hengst (Countertenor), Thorsten Engels (Tenor), Martin Lorenz (Bariton) und Thomas Weigel (Bass) - seine Show und legte mit der "Ode an die Freude" in verschiedenen Stilen gesungen - Boyband-Stil, Sirtaki-Stil, Rap-Stil oder im Stil eines Muezzinrufes - rasant nach.

Trafen die ersten zwei Songs noch voll ins Schwarze, waren die drei nächsten Lieder recht gewöhnungsbedürftig und ließen das Publikum mit skeptischen Gesichtern etwas verstört in den typischen weißen Gartenstühlen der Marienthaler Abende zurück. Gesanglich und technisch präsentierten "Delta Q" ihr Programm gut, die Bühnenshow ist unkonventionell.

Ganz ohne Berührungsängste agierten "Delta Q" mit dem Publikum, sprachen einzelne Gäste an, scherzten und flirteten. Mit einem wilden Medley aus bekannten Pop-Songs ernteten die vier Sänger dann aber wieder lauten, begeisterten Applaus. Begeistert hatte auch der Singer / Songwriter Rainer Migenda aus Dorsten. Vor Beginn des Konzertes hatte der Gitarrist ganz pur und hautnah im Entree gespielt und gesungen. Eine schöne Idee, die gut ankam.

Langweilig dagegen das Lied von "Delta Q" über einen kleinen Koffer aus Frankfurt am Main. Das strapazierte wie das Warten am Kofferausgabeband. Viel Mühe und Arbeit hatten sich die Jungs von "Delta Q" mit den Choreographien zu ihren Songs gemacht. Ja, sie singen nicht nur, sondern laufen, trippeln, stampfen, hüpfen und geben viel Körperkunst und Mimik hinzu.

Nach 45 Minuten war der erste Akt schon um und die Gäste speisten in der Pause wieder den traditionell guten Zwiebelkuchen, kauften Tickets für die kommenden Marienthaler Abende und genossen leckere Weine und Getränke, die wieder in netter Atmosphäre vom Marienthaler Kulturverein ausgeschenkt wurden.

So gestärkt, warteten im zweiten Teil des Konzertes raffinierte Vokalimprovisationen und weitere A-cappella-Höhepunkte, wie ein Lied über das Warten und ein Medley mit Songs über Zahlen und dem Tipp, das man sich mit solchen Liedern wunderbar die eigene PIN der EC-Karte merken könne. Bei stehendem Schlussapplaus war eine Zugabe natürlich Pflicht.

(mm)
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