Wesel Belegungsstopp trifft große Träger nicht

Wesel · Im Kreis Wesel gibt es insgesamt 50 Alten- und Pflegeheime. Davon erfüllen elf die gesetzlich geforderte Einzelzimmerquote derzeit nicht.

Laut Kreisdirektor Ralf Berensmeier werden sie dies wohl auch bis zum Stichtag im Herbst nicht schaffen. Es handelt sich sowohl um karitative wie auch um private Träger oder Einrichtungen in der Hand von Wohlfahrtsverbänden. Die Ausprägung der Nicht-Erfüllung ist unterschiedlich, kann 30, 50 oder 70 Prozent betragen.

Vergessen werde laut Berensmeier in diesem Zusammenhang oft, dass die Quote auch für Einrichtungen der Behindertenhilfe gelte. Davon gebe es im Kreis Wesel 62, die erfreulicherweise alle die Quote erfüllen. Fraglich sei für den Kreis Wesel als Heimaufsicht, wie die Umsetzung des Gesetzes zum 1. August gehandhabt werden solle. Dazu werde es in diesem Monat ein Gespräch mit dem Ministerium geben.

Für das Evangelische Krankenhaus Wesel, zu dem auch zwei Altenheime gehören, ist der Belegungsstopp kein Thema, sagte Geschäftsführer Rainer Rabsahl. Das Haus Kiek in den Busch in Wesel hat ausschließlich Einzelzimmer. Das Christophorus-Haus in Hamminkeln (80 Plätze) hat lediglich drei Zwei-Bett-Zimmer.

Rabsahl führt außerdem für eine aus der Offermann-, der Sittard- und der Hohehaus-Stiftung sowie der Evangelischen Kirchengemeinde Wesel bestehende gemeinnützige GmbH das Altenheim am Willibrordiplatz in Wesel. Es gehört zu denen, die ab Herbst die Quote nicht erfüllen. Begegnen will das Haus dem mit der Umwandlung von sechs Doppelzimmern in Kurzzeitpflegeplätze. Ein Neubau in Büderich steht bekanntlich bevor.

Die katholische Krankenhaus- und Gesundheitsholding Pro homine betreibt in Emmerich, Rees (beide Kreis Kleve) sowie in Wesel und Voerde neun Altenheime mit insgesamt 680 Plätzen. Sprecher Gerd Heiming teilte mit, dass alle Häuser die Quote erfüllen und es "überhaupt keine Probleme gibt".

(fws)
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