Hamminkeln Begegnungsstätte wird verspätet fertig

Hamminkeln · Termine des Mehrhooger Neubaus für Vereine und Flüchtlinge sind nicht zu halten. Karneval der kfd steht auf der Kippe.

 Der Bau Im Schnellenkamp sieht zwar schon stattlich aus. Dass er aber noch in diesem Jahr oder zur Jahreswende fertig wird, ist unvorstellbar.

Der Bau Im Schnellenkamp sieht zwar schon stattlich aus. Dass er aber noch in diesem Jahr oder zur Jahreswende fertig wird, ist unvorstellbar.

Foto: PR

Der Eindruck ist positiv. Die Begegnungsstätte in Mehrhoog, die einerseits für die Flüchtlingsarbeit gedacht ist, andererseits die ersehnte Heimstatt für Vereinsaktivitäten sein wird, wirkt so, als könne man bald die Fertigstellung feiern. Das Bild täuscht. Dort, wo sich die Handwerker knubbeln müssten, herrscht Ruhe. Der Bau Im Schnellenkamp direkt neben der Feuerwache sieht zwar schon stattlich aus. Aber dass er wie lange Zeit gehandelt, noch in diesem Jahr oder zur Jahreswende fertig wird, ist unvorstellbar geworden. Damit steht das Versprechen von Stadt und Politik auf der Kippe, dem Vereinsleben so zügig Raum zu geben, dass der im letzten Jahr mangels Saalkapazitäten gestrichene Karneval der kfd wieder stattfinden kann. In der nächsten Woche soll es Gespräche mit den jecken Frauen geben, zuvor wird man im Rathaus den genauen Stand zu klären versuchen.

"Ich bin im Wort bei den kfd-Karnevalistinnen", sagt Bürgermeister Bernd Romanski. Er wird entweder eine Alternative für deren Veranstaltungen anbieten oder sie vertrösten müssen. Die Ursache für die Verzögerung ist im historischen Immobilienboom zu sehen, der die Auftragsbücher vieler Handwerker zum Bersten füllt. Aktuell hakt es daran, dass die Firmen für Innenausbau ausgelastet sind. Schon bei den Ausschreibungen habe es Probleme gegeben, so der Verwaltungschef. Die Preise waren höher als gedacht, vor allem aber ließen sich Anbieter auf feste Terminvorgaben nicht ein. Die Hoffnung, dass sich das zur Verfügung stehende Zeitfenster dennoch pünktlich schließen würde, ist verflogen. Sie ist der Erkenntnis gewichen, dass die der 2017er-Termin nicht zu halten ist. Nun regiert terminliche Unsicherheit.

Derzeit ist unklar, ob man im Januar, Februar oder März fertig sein wird. Es wird überhaupt schwierig sein, ein verlässliches Datum nennen zu können. Das dürften die Jecken gar nicht lustig finden. "Wir müssen die Tatsachen akzeptieren", sagt Romanski. Immerhin ist das Fördergeld nicht tangiert von den Zeitproblemen, denn Basis für die Mittelverwendung sind Fertigstellung und Betrieb bis Ende 2018.

Mehrhoog wartet aus doppeltem Grund auf die Begegnungsstätte. Erstens wird sie Möglichkeiten für die Flüchtlingsarbeit geben. Der Ansatzpunkt für den Neubau ergab sich zu Hochzeiten der Flüchtlingswelle, das Land füllte einen Fördertopf mit Geld, um die Anforderungen an die Betreuung der Neuankömmlinge vor Ort besser erfüllen zu können. Die Integration sollte auch über Kontakte zu Vereinen erreicht werden. Da viele Flüchtlinge in Hamminkeln im Ortsteil Mehrhoog untergekommen sind und waren und gleichzeitig eine Heimstatt für die Vereine fehlte, ergriff die Stadt die Chance beim Schopf. Denn bekanntlich ist seit Schließung der Gaststätte Pollmann kein Saal mehr im Dorf vorhanden, um größere Vereinsveranstaltungen durchführen zu können. Mehrfach wurden Mehrhooger Ereignisse in die Nachbarorte verlegt.

Die Mehrhooger Begegnungsstätte wird jetzt vor allem im Zusammenhang mit den Vereinen gesehen. Ein Trägerverein mit Schützen, Männergesangverein und anderen hat sich gebildet. Er soll die Geschicke der Stätte nach 2018 übernehmen. Im nächsten Jahr wäre noch der städtische Quartiersmanager, finanziert auch aus Fördergeldern, zuständig. Er begleitet auch aktuell das Projekt. Ab wann er es mit Leben füllen kann, ist derzeit nicht absehbar.

(RP)
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