Hamminkeln/Schermbeck Bedarf für regionale Milch wächst stark

Hamminkeln/Schermbeck · CDU-Abgeordnete auf Sommertour: Charlotte Quik und Sabine Weiss besuchten gestern den Milchhof Gernemann und die Tischlerei Tellmann. Zuvor waren sie beim Mode-Start-up Uli Schott "The unknown brand" zu Gast.

 Sabine Weiss (links) und Charlotte Quik besuchten den Milchhof von Heinrich Gernemann.

Sabine Weiss (links) und Charlotte Quik besuchten den Milchhof von Heinrich Gernemann.

Foto: ev

Die Sommertour der heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Charlotte Quik machte gestern in Hamminkeln Station. Auch ihre Parteikollegin und Bundestagsabgeordnete Sabine Weiss nahm an den Terminen beim Milchhof Ingenhorst-Gernemann an der Wertherbrucher Straße und der Tischlerei Tellmann am Schlümersweg teil. Thema waren die politischen Anliegen im ländlichen Raum sowie die Mittelstandspolitik. Tags zuvor war das Polit-Duo beim Modelabel Uli Schott "The unknown brand" zu Gast , einem erfolgreichen Start-up-Unternehmen in Schermbeck.

Quik will bei der Tour "aus der Praxis konkrete Anregungen für die Umsetzung des Koalitionsvertrages sammeln." Gemeinsam sind sie und Sabine Weiss in den nächsten zweieinhalb Wochen in Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck, Voerde und Wesel unterwegs und besuchen eine Kindertagesstätte, ein Landgasthaus, ein Seniorenheim, ein Krankenhaus und einen Hegering. Darüber hinaus wird die Landtagsabgeordnete beim DRK hospitieren.

Aus der bäuerlichen Praxis und über die Entwicklung der regionalen Vermarktung berichtete Heinrich Gernemann aus Wertherbruch. Er begann vor 22 Jahren mit der Direktvermarktung und stellte fest: "Der Bedarf wächst stark. Die Kunden wollen nicht unbedingt Bio, sie möchten vor allem Produkte, von denen sie wissen, wo sie herkommen." Und das heißt auf seinem Hof Milchprodukte mit allerlei Milchsorten bis zu 20 verschiedenen Fruchtjoghurts und Quark. "Wir konzentrieren uns auf das, was wir können", sagt Gernemann. Er bevorzugt zwar die Direktvermarktung, beliefert aber auch einige Bioläden. Bis zu 800 private Kunden in Wesel, Ginderich, Büderich, Duisburg, Voerde, Hamminkeln, aber auch an der niederländischen Grenze fährt er mit seinem Milchwagen.

Die Wege der Produktion sind kurz. Zwei Familienbetriebe unter einem Dach sorgen dafür. Ralf Ingenhorst produziert die Milch und betreibt Futterbau, Heinrich und Helga Gernemann sind für die Verarbeitung in ihrer Mini-Molkerei und die Vermarktung zuständig. Seit kurzem gibt es dazu einen Hofladen, in dem auch Käse, Gemüse, Wurst und andere regionale Produkte zu kaufen sind. Heinrich Gernemann wirkt zufrieden mit seinem Weg der Direktvermarktung, und die beiden Politikerinnen fragen genau nach, wie sich die Kundenwünsche entwickelt haben. Eine Erfahrung des Landwirts: "Jeder Lebensmittelskandal, aber auch jeder werbeträchtig installierte Milchautomat, hat uns zu neuen Kunden verholfen."

Die wirtschaftliche Vielfalt vor Ort ist groß. Die Tischlerei Tellmann ist Familienunternehmen seit 1911 - und die Tradition wird fortgesetzt. Der Schwerpunkt liegt weiterhin im individuellen Möbelbau sowie der Küchenfertigung und -handel. In einer ganz anderen Branche tummelt sich Uli Schott mit seinem Modelabel "The unknown brand". Das 2014 gegründete Unternehmen hat mittlerweile sieben Mitarbeiter und expandiert weiter. Eine Filiale in Essen-Rüttenscheid wird in Kürze eröffnen, weitere Standorte unter anderem in Düsseldorf und Dortmund sind in Planung. Der Start-up-Unternehmer regte an, die Verbesserung der finanziellen Unterstützung von Existenzgründern weiter voranzutreiben. Charlotte Quik findet's gut: "NRW soll ein Land neuer Ideen und einer lebendigen Gründerszene werden. Unser Ziel ist eine neue Gründerzeit in Nordrhein-Westfalen." Nicht mehr und nicht weniger.

(RP)
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