Wesel Bau-/Neustraße zurück in Arbeitskreis

Wesel · CDU und SPD greifen Anregungen der Bürger zur Umgestaltung auf und wollen die Planung neu diskutieren.

 Die Baustraße ist eine Rumpelstrecke geworden. Wie sie bei der anstehenden Sanierung in machen Details neu gestaltet wird, ist noch offen.

Die Baustraße ist eine Rumpelstrecke geworden. Wie sie bei der anstehenden Sanierung in machen Details neu gestaltet wird, ist noch offen.

Foto: Malz

Für die komplette Umgestaltung der Bau- und der Neustraße ist die Planung noch nicht beschlussreif. So sehen es jedenfalls CDU und SPD, die nach eigenen Angaben in ihren Fraktionssitzungen intensiv über Anregungen diskutiert haben. Viele Bürger, so die Vorsitzenden Jürgen Linz (CDU) und Ludger Hovest (SPD), hätten ihnen Bedenken und Sorgen mitgeteilt. Aus diesem Grund sollen die Pläne noch einmal Thema im städtischen Arbeitskreis werden.

"Die teils grundlegenden Fragen und Problemstellungen, die seit der letzten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses aufgekommen sind, müssen aus unserer Sicht dringend in diesem Arbeitskreis diskutiert werden", heißt es in der Mitteilung. Dabei gehe es zum Beispiel um die Parkplatzsituation, die Verkehrssituation zwischen Fahrrädern und Pkw, die Verkehrsführung bei Notfällen und gleichzeitig starkem Verkehr sowie um Lösungen für Anlieger und Gewerbetreibende bei Anlieferungen.

Wie berichtet, wird unter anderem ein die Baustraße mittig teilender Grünstreifen von Anwohnern kritisch gesehen. Ebenso gibt es Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Fahrradständern und Sitzbänken an verschiedenen Stellen. Die Parkplatzproblematik betrifft besonders die enge Neustraße.

Dass beide Straßen dringend einer Überholung bedürfen, steht außer Frage. Seit 1891 sind sie immer nur geflickt worden. Besonders die Baustraße, die viel Verkehr Richtung Rathaus und Märkte trägt, ist eher für Stoßdämpfertests geeignet als für eine sanfte Fahrt. Neben den baulichen Mängeln leiden die beiden Straßen auch unter anderen Mankos. Barrierefreiheit ist dabei eins der Stichworte, Aufenthaltsqualität und der schleichende Verlust von Grün sind weitere.

Als Vorbild fürs künftige Gesicht der Baustraße schwebte den Planern bislang die parallel verlaufende Beguinenstraße mit der Bepflanzung in der Mitte vor. Während die Fahrbahn asphaltiert werden soll, ist für die weiteren Flächen eine Pflasterung vorgesehen. Die Kosten für Kanal- und Straßenbau sind mit 1.150.000 Euro angesetzt. 720.000 Euro sollen für die Neustraße ausgegeben werden. Sie soll eine Mittelentwässerungsrinne bekommen. Die Parksituation soll im Gegensatz zur breiten Baustraße, wo es bei Längsaufstellung an beiden Seiten bleibt, hier ganz neu geregelt werden. Schwierig ist dies wegen des geringen Platzes und der Tatsache, dass es zahlreiche Aus- und Einfahrten sowie Garagen, also Tabuzonen, gibt.

Auch wenn als frühester Baustart 2018 anvisiert wird, ist der Zeitplan aktuell eng. Denn bis zum 30. Juni muss die Stadt dafür einen Förderantrag bei der Bezirksregierung Düsseldorf stellen. Eine Woche vorher wären die Baubeschlüsse im Ausschuss für Stadtentwicklung nötig. Unter dem Vorbehalt, dass die Städtebaufördermittel fließen. Wenn diese in Höhen von 70 beziehungsweise 50 Prozent fließen, müssen Anlieger vermutlich rund 400.000 Euro für die Arbeiten an der Baustraße und 273.000 Euro für die Neustraße aufbringen. Die Stadt wäre dann mit 120.000 beziehungsweise 35.000 Euro aus ihrer Kasse dabei.

Öffentlich diskutiert worden waren die Pläne zuletzt bei einer Veranstaltung der Grünen im Lutherhaus. Dabei fragten Anlieger vorrangig nach den Kosten, die da auf sie zukommen. Konkrete Antworten gab es noch nicht. Die individuelle Belastung für jeden einzelnen Betroffenen werde derzeit noch ermittelt, hieß es vonseiten der Planer.

(RP)
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