Schermbeck Ballons gegen Zigaretten

Schermbeck · Die Schermbecker Gesamtschule und die Weseler Gesamtschule Am Lauerhaas beteiligten sich an einer Aktion zum Welt-Nichtrauchertag. Jeder fünfte Jugendliche greift noch zur Zigarette - die Zahlen sind rückläufig.

 Auch die Mädchen und Jungen der Klasse 5 a der Weseler Gesamtschule am Lauerhaas ließen die mit Helium gefüllt Ballons in den Himmel steigen.

Auch die Mädchen und Jungen der Klasse 5 a der Weseler Gesamtschule am Lauerhaas ließen die mit Helium gefüllt Ballons in den Himmel steigen.

Foto: Nohlen

"Lass das Rauchen sein, sonst hast du bald ein halbes Bein", schrieb die Siebtklässlerin Xelia Hilgert (13) auf einen Anhänger, den sie an ihrem Luftballon befestigte und gestern kurz nach 13 Uhr im Pulk der vielen bunten Luftballons vom Schulhof der Gesamtschule Schermbeck aus in die Luft schickte.

 Schüler der Schermbecker Gesamtschule beteiligten sich gestern mit einer Luftballonaktion am Welt-Nichtrauchertag.

Schüler der Schermbecker Gesamtschule beteiligten sich gestern mit einer Luftballonaktion am Welt-Nichtrauchertag.

Foto: Scheffler

Jeder fünfte Jugendliche greift laut Statistik noch zur Zigarette, der Trend ist rückläufig. Mit einem Luftballon-Wettbewerb "Lass einen los" beteiligten sich gestern etwa 250 Jungen und Mädchen der Gesamtschule Schermbeck am Welt-Nichtrauchertag, der diesmal unter dem Motto steht: "Rauchen kostet, Nichtrauchen kostet nichts!" Die Aktion bildete den Abschluss einer monatelangen Zusammenarbeit zwischen der Gesamtschule und der Weseler Drogenberatung, deren Mitarbeiterin Barbara Lübbehusen die Arbeit der Gesamtschule im Feld der Drogenprävention unterstützte. An der Luftballon-Aktion, für welche die Volksbank das Helium spendete, beteiligten sich in diesem Jahr Jungen und Mädchen der Klassen sechs und sieben.

Mehrere Monate lang hatten sich die Kinder in verschiedenen Fächern oder in einzelnen Klassenlehrer-Stunden mit der Problematik des Rauchens vertraut gemacht. In Reimform wurden prägnante Sprüche für das Beschriften der Anhängekärtchen formuliert. "Wollt ihr gute Eltern sein, dann lasst das Rauchen lieber sein", empfahlen Marie Schoel und Denise Wulf den Eltern auf ihrem gemeinsamen Anhänger.

"Man muss möglichst früh beginnen, die Schüler mit den Gefahren des Rauchens vertraut zu machen", sagt Lehrerin Ellen Oberkinkhaus. Sie übernahm auch in diesem Jahr die Organisation der Gesamtschulaktivitäten. Unterstützt wurde sie von den Lehrern Thorsten Ahr, Margret Schwane und vom Sozialpädagogen Gerd Rastfeld. Oberkinkhaus hatte mit ihrer Klasse 7c bereits im November eine Umfrage zum Thema "Wie schocken die Schockbilder?" gestartet und dabei festgestellt, dass Raucher sich nicht abschrecken lassen und Nichtraucher die Bilder erst gar nicht registrieren.

Die jetzige Anti-Rauch-Kampagne ist Teil der die gesamte Schulzeit begleitenden Aktionen der rauchfreien Gesamtschule Schermbeck gegen Drogen. Das beginnt in der Klasse fünf mit der Stärkung der Lebenskompetenzen und wird mit der Behandlung der Atmungsorgane in der Klasse sechs fortgesetzt. In der Klasse acht steht der Besuch der Drogenberatungsstelle an, und im Biologie- sowie auch im Religionsunterricht werden Rauchen und Alkohol thematisiert.

Trotz aller Bemühungen lässt es sich auch an der Schermbecker Gesamtschule nicht verhindern, dass Kinder eine versteckte Ecke des Schulhofes fürs Rauchen nutzen. Dann steht ein Gespräch mit dem Klassenlehrer, mit dem Biologielehrer oder in etwas hartnäckigeren Fällen das Gespräch mit Schulleiter Norbert Hohmann an. Wer aber ganz beratungsresistent ist, der erfährt irgendwann, dass die Lehrer nicht vor ihrem Erziehungsauftrag zurückschrecken und härtere Maßnahmen ergreifen. Das reicht von Sozialstunden für die Schulgemeinschaft bis - in ganz hartnäckigen Fällen - zum Ausschluss von Gemeinschaftsveranstaltungen.

(hs)
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