Wesel B58: Gefahr durch fehlende Querungshilfe

Wesel · Anwohner des Weseler Weges auf der Grenze zwischen Hünxe-Drevenack und Wesel-Obrighoven beklagen die fehlende Geschwindigkeitsbegrenzung und das Problem, die Schermbecker Landstraße nicht überqueren zu können.

 Für Bernd Focke und seinen Sohn Jakob (6) ist es praktisch unmöglich, die Schermbecker Landstraße zu überqueren, um zur gegenüberliegenden Bushaltestelle zu kommen. "Hier fehlt eine Bedarfsampel", sagt der 47-Jährige.

Für Bernd Focke und seinen Sohn Jakob (6) ist es praktisch unmöglich, die Schermbecker Landstraße zu überqueren, um zur gegenüberliegenden Bushaltestelle zu kommen. "Hier fehlt eine Bedarfsampel", sagt der 47-Jährige.

Foto: NIkolei

Trotz der Nähe zur Anschlussstelle der A3 in Wesel wohnen die Familien entlang des Weseler Weges auf der Grenze zwischen Drevenack und Obrighoven recht idyllisch. Doch da gibt es vor allem zwei Dinge, über sich Inga Grupe (37), ihr Mann Bernd Focke (47) und auch alle anderen Nachbarn maßlos ärgern. Zum einen die Tatsache, dass auf der vergleichsweise schmalen Straße vor ihren Häusern, die eigentlich nur für Anlieger frei ist, mitunter 100 gefahren wird. Denn ein Tempolimit gibt es hier nicht. "Das ist vor allem für die Kinder hier viel zu gefährlich. Wir können sie dort auch nicht mit ruhigem Gewissen spielen lassen", sagt Bauingenieur Bernd Focke.

 Auf dem Weseler Weg gibt es kein Tempolimit. Einige fahren hier 100.

Auf dem Weseler Weg gibt es kein Tempolimit. Einige fahren hier 100.

Foto: Klaus Nikolei

Und dann gibt es noch das Problem, dass man vom Weseler Weg - ob nun als Fußgänger oder Radfahrer - praktisch nicht auf die andere Seite der Schermbecker Landstraße (B58) kommt, ohne sich in Lebensgefahr zu begeben. "Und auf die andere Straßenseite müssen wir, wenn wir mit dem Bus in Richtung Drevenack oder Schermbeck fahren wollen", sagt Inga Grupe, die als Lehrerin an der Weseler Innenstadtgrundschule an der Böhlstraße arbeitet. Wer einmal während der Hauptverkehrszeit versucht hat, die B58 in Höhe Weseler Straße zu überqueren, kann verstehen, wenn die Grundschullehrerin sagt: "Hier ein Kind alleine über die Straße zu schicken, wäre absolut unverantwortlich. Das geht gar nicht." Das sehen übrigens auch alle anderen Nachbarn so. Aus diesem Grund haben sie vor gut einem Jahr gemeinsam einen Brief an die Gemeinde geschickt mit der Bitte, an der Situation etwas im Sinne der Anwohner zu ändern. Getan hat sich aber nichts, beklagt Inga Grupe. "Ich habe in den den vergangenen drei Jahren mehrfach im Ordnungsamt vorgesprochen. Dort hieß es, man werde sich kümmern. Wie lange sollen wir noch warten?" Sie fordert nun die Installation einer Fußgänger-Bedarfsampel an bzw. den Bau einer Mittelinsel auf der Schermbecker Landstraße sowie ein Tempolimit auf dem Weseler Weg.

Klaus Stratenwerth ist Ordnungsamtsleiter im Hünxer Rathaus. Ihm sind die Klagen der Anwohner natürlich bekannt. "Wir haben dort auch schon Messungen durchgeführt, aber keine deutlich zu hohen Geschwindigkeiten festgestellt." Außerdem sei man nicht für den fließenden Verkehr zuständig, sondern die Polizei. Und die B 58 sei eine Bundesstraße. "Da ist Straßen NRW zuständig", sagt Klaus Stratenwerth.

 Inga Grupe, hier mit Sohn Jakob, Ehemann Bernd Focke (r.) und Nachbar Leroy Piechocki hofft, dass die Gemeinde Hünxe ihre Sorgen ernst nimmt.

Inga Grupe, hier mit Sohn Jakob, Ehemann Bernd Focke (r.) und Nachbar Leroy Piechocki hofft, dass die Gemeinde Hünxe ihre Sorgen ernst nimmt.

Foto: Klaus Nikolei

Bei dem Landesbetrieb mit Sitz in Mönchengladbach ist man verwundert über die Aussage aus dem Hünxer Rathaus. Gregor Hürter, Sprecher des Landesbetriebes, erklärt auf Anfrage, "dass wir nur die ausführende Behörde sind. Der Kreis ist die Anordnungsbehörde. Eine Kommission müsste sich vor Ort treffen und entscheiden".

Genau diese Ansicht teilt auch Dieter Kreilkamp, der beim Kreis Wesel beschäftigt ist. "Ein Anwohner oder gerne auch mehrere Anwohner können sich direkt an mich wenden und einen entsprechenden Antrag stellen." Dann müsse ein Ortstermin mit Straßen NRW und der Kreispolizei abgestimmt werden. "Dann werden wir objektiv prüfen, ob dort eine Bedarfsampel notwendig ist und ob sie dort aufgestellt werden kann", so Kreilkamp.

(RP)
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