Wesel AVG und Lauerhaas: FDP will Komplett-Tausch prüfen

Wesel · Reuther: "Dependance immer zweitbeste Lösung."

Mit einem vollkommen neuen Aspekt zur Weseler Schuldiskussion meldete sich gestern die FDP: komplette Umzüge für das Andreas-Vesalius-Gymnasium (AVG) und die Gesamtschule Am Lauerhaas an den Standort des jeweils anderen. Fraktionsvorsitzender Bernd Reuther möchte, dass dies als Option "wenigstens mal geprüft wird", und hat entsprechendes beantragt. Hintergrund ist bekanntlich der umstrittene, vom Linksbündnis durchgesetzte Beschluss, die Hauptschule Martini und die Realschule Mitte in der Innenstadt auslaufen zu lassen und die Gesamtschule achtzügig laufenzulassen. Daraus resultierte die Idee, in den dann freien Gebäuden eine Dependance der Gesamtschule an den Start zu bringen.

"Eine Dependance ist immer die zweitbeste Lösung", sagte de Liberale Reuther gestern im RP-Gespräch mit Blick auf den Schulausschuss, der morgen zusammenkommt. In der Sitzung werden zwei Szenarien vorgestellt: zum einen die Verlegung der Jahrgangsstufen 5 und 6 sowie zum anderen die Verlegung der Jahrgangsstufen 5,6 und 7 vom Lauerhass in die Innenstadt. "Bei so tiefgreifenden Veränderungen in der Weseler Schullandschaft müssen auch sogenannte große Lösungen zumindest untersucht werden, vor allem vor dem Hintergrund, dass eventuell dadurch eine Dependancelösung verhindert werden kann", sagte Reuther, der auch keinen Hehl daraus macht, dass ein Komplett-Tausch den Bestand des AVG auch sicherer machen würde.

Bekanntlich halten CDU und FDP den Beschluss für das Aus von Haupt- und Realschule in der Innenstadt sowie für den Ausbau der Gesamtschule für falsch. Es müssten aber alle Varianten auf den Tisch. Wenn dann Dezernent Daniel Kunstleben vor der FDP-Fraktion sage, dass die Variante eines Umzuges beider Schulen nie im Ansatz geprüft worden sei, "ist das aus Sicht der FDP eine unseriöse Vorgehensweise". Ob dieses Szenario tragfähig sei, bleibe abzuwarten. Es dürfe aber in der Gesamtbetrachtung nicht fehlen.

(fws)
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