Schermbeck Ausstellung zum Schutz der Moore und Eichenwälder eröffnet

Schermbeck · "Bodensaure Eichenwälder mit Mooren und Heiden am Niederrhein", heißt eine Wanderausstellung im Schermbecker Heimatmuseum an der Steintorstraße 17, die aktuell etwa sechs Wochen lang sonntags zwischen 10 und 13 Uhr kostenlos besichtigt werden kann.

 Rolf Blankenagel (m.) mit den Experten der Biologischen Station.

Rolf Blankenagel (m.) mit den Experten der Biologischen Station.

Foto: mw

"Der Wald gehört auch zur Heimat", begründet der Heimat- und Geschichtsvereinsvorsitzende Rolf Blankenagel die Aufnahme der Thematik in die Reihe der bislang 52 Ausstellungen des Museums. Im Rahmen einer offiziellen Eröffnung erläuterten Thomas Traill, Johanna Siewers, Michael Giesemann und Sibylla Kohl von der Biologischen Station im Kreis Wesel die Zielsetzung des Ausstellungsprojektes, das im Jahre 2012 gestartet wurde und das sich bis Ende 2016 dem europäischen Naturerbe Natura 2000 widmet.

Ziel des Projektes ist die Verbesserung des Erhaltungszustandes der bodensauren Eichenwälder, Moore und Heiden und der in ihnen lebenden Tiere und Pflanzen. Dabei sollen etwa 95 Hektar neuen Eichenwalds durch die Umwandlung von Nadelwald geschaffen werden. Nahezu flächendeckend soll die Bekämpfung der einwandernden späten Traubenkirsche den Erhalt der Eichenwälder sichern. Lokal werden zirka vier Hektar neue Eichen- und Moorwälder gepflanzt. Der Hirschkäfer als Leitart der Eichenwälder wird durch die Anlage von Brutmeilern gefördert.

Um Moore langfristig zu sichern, sollen die ehemals zu ihrer Trockenlegung angelegten Entwässerungsgräben verschlossen werden. Austrocknungen der Moore können auch durch die Freistellung der Randbereiche von Bäume und durch die Entfernung von Gehölzen in den Mooren erreicht werden.

22 Hektar verbuschte Heiden und Sandmagerrasen werden ebenfalls von Gehölzen befreit. Dazu gehört auch das in der Lippeaue befindliche Naturschutzgebiet Loosenberge im Schermbecker Ortsteil Damm, in dem mehrere Maßnahmen in den nächsten Monaten durchgeführt werden sollen.

Auf großformatigen Tafeln werden nicht nur die Zielsetzung des Projektes und seine Förderer vorgestellt, sondern auch einige niederrheinische Landschaften als Beispiele für die Thematik der Wanderausstellung präsentiert. Dazu gehören das "Schwarze Wasser" bei Wesel und die "Kaninchenberge" in Hünxe ebenso wie die "Pliesterbergschen Sohlen" in den Drevenacker Dünen, das "Große Venn" im Diersfordter Wald und die Lippeaue bei Schermbeck. Die Lippeaue wird - im Gegensatz zu den anderen Projektgebieten - auch landwirtschaftlich genutzt, sodass sich ein Mosaik aus Wäldern, Heiden, Magerrasen, Grünland und Ackerflächen ergibt.

Gruppenführungen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Anmeldungen nimmt Hans Zelle (Tel. 02853/4709) entgegen.

(RP)
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