Niederrhein Ausgezeichnet: Verein Durchstarten aus Duisburg

Niederrhein · Mira Stepec will Schülern dabei helfen, den Weg in den richtigen Beruf zu finden, und gründete den Verein Durchstarten. Dafür erhielt sie jetzt den "Talent Award Ruhr".

 <strong>Mira Stepec aus Duisburg-Hamborn

<strong>Mira Stepec aus Duisburg-Hamborn

Foto: Christina Foerster

Fünf Preise, fünf Vorbild-Projekte: Mit dem Talent Award Ruhr haben das Unternehmensbündnis Initiativkreis Ruhr und seine Bildungsinitiative TalentMetropole Ruhr fünf Beispiele für Talentförderung ausgezeichnet. Der Preis ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert. Zu den Gewinnern gehört auch eine Duisburgerin.

Wie es in der Küche eines Restaurants zugeht oder was in einem Friseursalon passiert - das glauben die meisten Jugendlichen zu wissen. Aber ob sie genügend Talent und Spaß haben, dort zu arbeiten, das können sie nur herausfinden, indem sie selbst einmal mit anpacken. "Jugendliche brauchen Orientierungshilfe bei der Berufswahl. Die Schule allein kann das nicht leisten", meint Mira Stepec, 31. Als Assistenz-Lehrkraft der Bildungsinitiative Teach First Deutschland an der Comenius-Hauptschule in Duisburg-Hamborn hatte sie vor gut drei Jahren erlebt, wie schwierig es für Schüler sein kann, einen Berufswunsch zu entwickeln und dann den Sprung in einen Ausbildungsbetrieb zu schaffen. Damals wollte sie die Atmosphäre an der Schule durch gemeinsames Kochen ein wenig auflockern und entwickelte das Projekt "Das perfekte Comenius Dinner". Dabei konnten Schüler gemeinsam mit Eltern und Lehrern sowie einem bekannten Duisburger Koch ihre Fähigkeiten in der Küche erweitern und nebenbei allerlei über die Arbeit in der Gastronomie erfahren. Am Ende gab es ein individuelles Empfehlungsschreiben des Kochs.

Der große Erfolg des Projekts gab Stepec den Anstoß dazu, mehr zu machen: "Ich wollte, dass möglichst viele Schüler der neunten und zehnten Klassen Gelegenheit haben, in solchen Projekten ihre Talente zu entdecken und sich mit der eigenen Zukunftsplanung auseinanderzusetzen."

So gründete sie Ende 2013 den gemeinnützigen Verein Durchstarten. Er versteht sich als Schnittstelle zwischen schulischer und beruflicher Bildung und organisiert in Zusammenarbeit mit lokalen Betrieben berufsorientierte Projekte in mehreren Haupt- und Gesamtschulen im Ruhrgebiet.

Aktuell bietet der Verein in Bochum, Duisburg und Dinslaken mehrtägige Workshops aus den Bereichen Gastronomie und Friseurhandwerk an. Treffpunkte sind jeweils die Schulen. Dort bereiten die Jugendlichen dann unter Anleitung von Profis mehrgängige Menüs zu oder kreieren Hochsteckfrisuren. "Schöner wäre es, raus aus den Schulen zu kommen und direkt in den Betrieben zu arbeiten", wünscht sich Mira Stepec. Bald soll es auch Veranstaltungen für Floristik-Interessenten geben. Auch zu einigen Maler- und Schreinerbetrieben wurde bereits Kontakt aufgenommen.

Die Schüler sind nach ihrer Erfahrung meist Feuer und Flamme, wenn ein Workshop angeboten wird. Ein Problem sei es aber, Betriebe zum Mitmachen zu bewegen. "Es scheitert oft an fehlender Zeit."

(RP)
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