Hamminkeln Architekt zeigt neue Brauküche

Hamminkeln · Am Wochenende läuft der Tag der Architektur: Zwei Hamminkelner Objekte können besichtigt werden. Das Seminargebäude der Feldschlösschen Brauerei verbindet alt und neu. Der Anbau der Kita An der Windmühle ist heiter und licht.

 Brauerei-Chef Wilhelm Kloppert (r.) und Architekt Holger Ebbert im Verkaufsraum mit alten Stücken der Brauerei. Sie halten eine edle Whisky-Sorte in der Hand - die Glasvitrine ist aus den uralten originalen Fensterflügeln des Backsteinbaus zusammengesetzt.

Brauerei-Chef Wilhelm Kloppert (r.) und Architekt Holger Ebbert im Verkaufsraum mit alten Stücken der Brauerei. Sie halten eine edle Whisky-Sorte in der Hand - die Glasvitrine ist aus den uralten originalen Fensterflügeln des Backsteinbaus zusammengesetzt.

Foto: PR

Wer an der Brauereistraße vorbeifährt, sieht ein Stück altes Hamminkeln. Backstein und Sprossenfenster, weiße Fensterbänke und hölzerne Türen. Hier ist die Feldschlösschen Brauerei beheimatet. Das teils denkmalgeschützte Gebäudeensemble - dazu gehören auch weitere Häuser - prägt den Ortskern optisch. Jetzt ist hinter der alten Fassade der alten Braumeisterwohnung etwas Neues entstanden: ein Seminargebäude mit Shop und Brauküche. Am Tag der Architektur, Samstag, 24. Juni, kann man von 10 bis 16 Uhr hinter die Kulissen schauen. Hamminkeln ist doppelt vertreten. Denn am Sonntag, 25. Juni, 14 bis 17 Uhr, wird auch die Erweiterung des Kindergartens An der Windmühle präsentiert. Hier ist ein heiterer, lichter Erweiterungsbau entstanden. Architekt ist der Weseler Fred-Jürgen Störmer.

Brauereichef Wilhelm Kloppert und Architekt Holger Ebbert halten einen uralten Feldbrandstein in der Hand. Der war 1880 verbaut worden an der Brauereistraße 4. Sie zeigen auf eine Schnittstelle der besonderen Art. Hier stößt das raue Rot der Backsteine auf das kühle Betongrau des Neubaus. Vorne, von der Straße gesehen, ist die alte Fassade mit nun neuen Sprossenfenstern wie eh und je zu sehen. Das Gebäudeensemble der Feldschlösschen-Brauerei erscheint optisch komplett alt zu sein. Doch erhalten geblieben ist nur die Fassade mitsamt Dach(-form). Alles andere ist verschwunden und abgerissen, der marode Dachstuhl, die baufälligen Räumlichkeiten. Fotos aus der Abrissphase zeigen den Zustand von früher. Dazu kam, dass das alte Haus nicht mehr vollständig war. "Ein Teil hatte die Frux-Rampe eingenommen, so hieß die Verladerampe bei uns in der Firma", erzählt Kloppert. Er und Ebbert überlegten, wie sie alt und neu vereinen konnten - und retteten die Fassade, um in sie hinein ein neues Haus zu bauen. Der Neubau ragt weiter als das alte Haus in das Grundstück hinein, so dass alter Backstein und neue, glatte Fassade aneinanderstoßen. "Wir haben die Farbe des Betons an den industriellen Bau des Sudturms angeglichen, der direkt neben dem Gebäude steht. Die Architektur ist vertikal so angelegt, dass sie die Originalstruktur der alten Fenster der alten Fassade aufnimmt", erklärt Ebbert.

 Blick auf die neue Brauküche bei Feldschlösschen in Hamminkeln. Elegant fügt sich hier Moderne in Backsteinhistorie.

Blick auf die neue Brauküche bei Feldschlösschen in Hamminkeln. Elegant fügt sich hier Moderne in Backsteinhistorie.

Foto: Thomas Hesse

In der Bauphase mussten die historischen Mauern abgestützt werden, damit entkernt werden konnte. Innen ist eine elegante, klassische Ruhe ausstrahlende Architektur entstanden.

Ein Gärschrank lässt Bier reifen. Edle Biersorten finden sich in Hamminkelns einzigem begehbaren Kühlschrank, so vermutet Kloppert, der vom "Walk on Cooler" begeistert ist. Er steht neben einer Verkaufstheke.

Ausstellungsstücke aus der Brauerei sind aufgestellt, und Vitrinen, deren Türen aus den alten Originalfenstern des Hauses bestehen, sind das gewisse Etwas. Hier ist Platz für Whisky aus deutschen Destillerien. In der ersten Etage findet sich ein Seminarraum mit Platz für 24 Teilnehmer. Sie können hier verkosten. Vielleicht die Getränke, die sie an acht Braustationen selbst hergestellt haben. Kurse sind jedenfalls vorgesehen. "Das liegt im Trend", sagt der Brauerei-Chef. Alles wirkt hier auf den Betrachter licht und geräumig. Wilhelm Kloppert hantiert an der Gläser-Spülmaschine. Er ist begeistert, innen Blaulicht und fließendes Wasser, außen glänzender Edelstahl.

Gelungen ist auch die Hamminkelner Kindertagesstätte An der Windmühle und ihr Erweiterungsbau. Großzügige Fensteranlagen lassen viel Tageslicht in die Gruppenräume, Holzfensterbänke laden zum Verweilen ein.

(RP)
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