Peter Schenk, Hans-Joachim Zache Und Richard Theissen "Ansprechpartner für Barrierefreiheit"

Wesel · Wesels neuer ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter, aktiv auch im Vorstand des VdK Wesel-Mitte, ist selbst schwerbehindert.

 Arbeiten vertrauensvoll zusammen (v.l.): Richard Theissen, Peter Schenk und Hans-Joachim Zache

Arbeiten vertrauensvoll zusammen (v.l.): Richard Theissen, Peter Schenk und Hans-Joachim Zache

Foto: Klaus Nikolei

WESEL Kürzlich hat Wesels erster Behindertenbeauftragter Manfred Mertsching aus gesundheitlichen Gründen sein Ehrenamt niedergelegt. Sein Nachfolger ist der frühere Arbeitsagentur-Mitarbeiter Peter Schenk (67), der seit 40 Jahren in Wesel lebt und genauso lange im Vorstand des Sozialverbandes VdK Wesel-Mitte aktiv ist. Um mehr über ihn zu erfahren, hat sich die RP mit Peter Schenk in der Seniorenbegegnungsstätte "Im Bogen" (gegenüber des Hospitals) getroffen. Bei dem Termin dabei waren auch Rathaus-Mitarbeiter Hans-Joachim Zache (Fachbereichsleiter Soziales) und Richard Theissen, der Vorsitzende des VdK Wesel-Mitte.

Wie Manfred Mertsching, so haben auch Sie ein Handicap.

Schenk Richtig. Ich bin als Wehrpflichtiger 1970 bei der Heimfahrt aus der Kaserne im Emsland nach Alpen zu meinen Eltern sehr schwer verunglückt, lag sechs Wochen im Koma und ein halbes Jahr im Krankenhaus.

Man sieht Ihnen Ihre Behinderung überhaupt nicht an.

Schenk Ich bin aber zu 100 Prozent schwerbehindert, hatte nach dem Unfall kein Gedächtnis mehr und lebe nur mit einer halben Lunge.

Haben Sie sich für das Ehrenamt bei der Stadt selbst ins Spiel gebracht?

Zache Da möchte ich jetzt gerne antworten: Der Kreis der Behinderten und ihre Freunde, dem Herr Mertsching lange angehört hat, erklärte, dass man so viel zu tun habe. Und so hat die Bürgermeisterin schließlich mit Richard Theissen Kontakt aufgenommen.

Theissen Weil ich selbst etwas kürzer treten möchte, habe ich Ulrike Westkamp dann Peter Schenk empfohlen. Er ist 100-prozentig zuverlässig und im VdK-Kreisverband für Barrierefreiheit zuständig.

Herr Schenk, Sie werden doch gewiss auch Sprechstunden "Im Bogen" anbieten, oder?

Schenk Natürlich. Immer jeden ersten Dienstag im Monat. Allerdings von 10 bis 12 Uhr und nicht wie früher nachmittags.

Menschen mit Behinderungen können mit allen Problemen zu Ihnen kommen?

Zache Wir haben bei der Stadt einen mit Fachleuten besetzten Arbeitskreis zur Wahrung der Belange von Menschen mit Behinderungen. Die Wünsche und Anregungen, die Ratsuchende im Gespräch mit Herrn Schenk zum Thema Barrierefreiheit vorbringen, werden in diesem Arbeitskreis besprochen.

Schenk Ich habe eine Art Leuchtturmfunktion. Letztlich können sich Behinderte mit allen Fragen an mich wenden. Meine Aufgabe ist es, sie an die zuständigen Stellen zu vermitteln. Zum Beispiel auch zur Rechtsberatung des VdK im St.-Bonifatius-Haus der Caritas am Bahnhof. Dieses Angebot wird sehr gut angenommen.

Zache Oder Herr Schenk wird auch an das Seniorenbüro verweisen, das sich "Im Bogen" befindet.

Glauben Sie, dass es ein Vorteil ist, wenn der ehrenamtliche Behindertenberater selbst gehandicapt ist?

Zache Ein vor Kraft strotzender 30-Jähriger wäre sicher fehl am Platz. Eine gewisse Lebens- und Leidenserfahrung des Beraters ist nötig und schafft Vertrauen.

KLAUS NIKOLEI FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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