Serie Die Ausbildungsinitiative Kreis Wesel - Präsentiert Von Altana (folge 7) "Als Floristin eigene Ideen umsetzen"

Wesel · Die Liebe zur Natur verbindet die vielen grünen Berufe, egal ob Zierpflanzenbauer, Floristen oder Landwirte.

 Die Auszubildenden Laura Fabritius (links) und Mara de Does mit Jonathan Schlößer, dem Juniorchefdes Gartencenters Schlößer in Moers-Schwafheim RP-Foto: Christoph Reichwein

Die Auszubildenden Laura Fabritius (links) und Mara de Does mit Jonathan Schlößer, dem Juniorchefdes Gartencenters Schlößer in Moers-Schwafheim RP-Foto: Christoph Reichwein

Foto: Christoph Reichwein

KREIs WESEL Laura Fabritius macht nichts lieber, als Rosen, Tulpen oder Lilien zu Sträußen zu verbinden und sie in Gestecke einzubauen. "Ich bin gerne kreativ", erzählt die 19-jährige Ruhrorterin. "Für mich gibt es nichts Schöneres, als eigene Ideen umzusetzen." Sie verwandelt gerade ihre Leidenschaft in ihren Beruf. Im August 2015 begann sie eine Ausbildung zur Floristin, die sie im Juli 2018 abschließen will. "Bei der Zwischenprüfung im Frühjahr habe ich gut abgeschnitten", erzählt die Auszubildende. "Ich bin auf dem Level, auf dem ich sein sollte." Ihr Lehrherr Jonathan Schlößer vom gleichnamigen Gartencenter in Moers-Schwafheim sieht das ähnlich. "Sie ist kreativ und kommunikativ, wirklich gut", sagt der Junior-Geschäftsführer.

Dabei führte der Weg von Laura Fabritius nicht direkt zu den Blumen. Nach ihrer Mittleren Reife besuchte sie ein Berufskolleg, um etwas über Digitale Medien zu lernen. "Ich bin eine Kreative", beschreibt sich die aufgeschlossene junge Frau selbst. Ihre Kreativität bestand vor allem darin, Fotos digital zu bearbeiten. So boten ihr die Blumen mit ihren Formen, Farben und Düften ein praktischeres Feld, die eigenen Ideen umzusetzen.

Floristin zu werden, ist ein Weg in die grünen Berufe. Diese sind so vielfältig wie die Natur selbst. "Es gibt Landwirte, Floristen und Gärtner", zählt Kathrin Kühn auf. "Dabei sind es sieben verschiedene Gärtner, die für Zierpflanzenbau, Stauden, Gemüsebau, Obstbau, Baumschulen sowie Friedhofsgärtner und Garten- und Landschaftsbauer." Für die Ausbildungsberaterin für Gartenbau der Landwirtschaftskammer in Straelen können in den grünen Berufen Menschen arbeiten, die ganz unterschiedliche Talente und Charaktere haben.

"Ich kenne Gärtner, die verschlossen sind", erzählt die gelernte Gärtnerin für Obstbau, die in Geisenheim am Mittelrhein Gartenbau studierte. "Sie können es dafür mit den Pflanzen, sind als Obstbauer oder Gemüsebauer glücklich. Andere sind sehr kommunikativ. Sie können beraten und verkaufen. Eine Lehre in den grünen Berufen ist nach der Schule ein neuer Abschnitt im Leben und eine Chance, sich neu zu beweisen. Dabei zählt die Persönlichkeit mehr als die Schulnoten." Alle Personen in den grünen Berufen verbinde die Liebe zur Natur, die gleichzeitig unberechenbar und unbeschreiblich schön sei.

Dabei haben grüne Berufe eine gute Perspektive. "Gegessen wird jeden Tag", sagt Dr. Ulrich Rauter (Fachwerk Moers), Mitglied der Ausbildungsinitiative Kreis Wesel. "Anlässe, Blumen zu kaufen und zu verschenken, gibt es immer, vom Muttertag bis zum Geburtstag. Wer einmal in einem grünen Beruf ist, kann sich entwickeln. Dazu kann er ein Leben lang bei einem Unternehmen bleiben." Schließlich sind die Kreise Kleve und Wesel eine Hochburg für die grünen Berufe vom Zierpflanzen- bis zum Gemüsebau.

"Der Niederrhein ist eine Drehscheibe", sagt Dr. Anke Schirocki als Geschäftsführer des Agrobusiness Niederrhein in Straelen. "Von hier aus werden blühende Pflanzen nach ganz Deutschland und bis nach Skandinavien transportiert. Da sind grüne Berufe gefragt und für Gärtner bieten sich Entwicklungschancen in den vielen Unternehmen, zum Beispiel im Pflanzenhandel oder in der Verarbeitung."

Auch Mara de Does (19) wird Floristin bei Schlößer. "Meine Eltern haben ein Gartencenter in Geldern-Veert. Ich wollte meine Ausbildung aber in einem anderen Betrieb machen, um dort neue Erfahrungen zu sammeln", sagt sie. "Diese Entscheidung war richtig. Ich lerne viele neue Dinge kennen. Der einzige Nachteil ist der lange Fahrweg. Den nehme ich aber gerne in Kauf."

(RP)
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