Wesel Abschied von Eva Pankok

Wesel · Aus ganz Deutschland sind Angehörige, Freunde und Bekannte der Künstlerin zur Trauerfeier in die Dorfkirche gekommen.

 In der Aussegnungshalle konnten die Trauergäste Abschied nehmen von der Künstlerin.

In der Aussegnungshalle konnten die Trauergäste Abschied nehmen von der Künstlerin.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Sie hätte sicher geschmunzelt, sagte Moritz Pankok gestern: Mit Pfarrer Günther Falkenberg leitete ein katholischer Priester in der evangelischen Dorfkirche Drevenack die Gedenkfeier für Eva Pankok. Die vor rund zehn Tagen verstorbene Künstlerin, Tochter von Otto und Hulda Pankok, gehörte keiner Kirche an. "Die Segnung der Waffen für den Krieg war für sie unverziehen", erklärte Moritz Pankok das. Viele Trauernde waren gekommen, um von Eva Pankok Abschied zu nehmen. "Eva vermittelte die Botschaft ,Du bist willkommen'", sagte Günther Falkenberg. Moritz Pankok, Großneffe Otto Pankoks, sprach für die Familien Pankok und Droste. Er mahnte, dass Eva in einer besorgniserregenden Zeit gestorben sei: Gewalt, Bürgerkrieg in Syrien und Flucht, Unsicherheit und Fremdenhass. Das treffe die Menschen, für die die Pankoks sich immer verwendet haben, die Schwachen. Ihre Gastfreundschaft, auch die Evas, sei keine Äußerlichkeit gewesen, sondern Ausdruck ihres Humanismus'. Ihre Humanität habe sie gelebt, die Liebe zur Schöpfung gemalt. In kräftigen Farben, anders als ihr Vater, sagte Christoph Leisten, der für die Otto-Pankok-Stiftung und Gesellschaft sprach. Von Anfang an sei Haus Esselt nicht nur ein Museum gewesen, sondern immer auch Haus der Begegnung. "Mehr als 30 Jahre war Eva Mittelpunkt und Seele von Haus Esselt." Sie habe das Erbe ihrer Eltern in die Gegenwart gerettet, "für sich selbst hat sie kaum etwas beansprucht". Zwar sei sie nie allein gewesen, es gibt viele Helfer rund um das Museum. Die Verantwortung aber habe sie all die Jahre allein getragen - nun gehe diese auf die Otto-Pankok-Stiftung und Gesellschaft über. Eva Pankok hatte einmal gesagt, sie frage sich, was ihre Eltern getan hätten, bevor sie schwere Entscheidungen treffe. "Wir werden fragen: Was hätte Eva getan?", versprach Leisten.

Autos aus ganz Deutschland parkten rund um die Kirche. Zahlreiche Menschen, die bereits im Blauen Salon von Haus Esselt bei einem Bütterken mit Eva Pankok über Kunst, Gott und die Welt gesprochen haben, kamen, um der Künstlerin die letzte Ehre zu erweisen.

(sz)
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