Schermbeck Abriss und Neubau eines Gotteshauses

Schermbeck · Noch bis zum 30. August ist im Schermbecker Heimatmuseum die Ausstellung "100 Jahre St. Ludgeruskirche" zu sehen.

 Der Heimatvereinsvorsitzende Rolf Blankenagel (l.) und Pastor Klaus Honermann (2.v.l.) dankten Hans Zelle (r.) für die Zusammenstellung der Exponate.

Der Heimatvereinsvorsitzende Rolf Blankenagel (l.) und Pastor Klaus Honermann (2.v.l.) dankten Hans Zelle (r.) für die Zusammenstellung der Exponate.

Foto: RP-Repro Scheffler

Der Zufall will es so. Die Ausstellung "100 Jahre St. Ludgeruskirche 1915-2015", die am jetzt im Museum an der Steintorstraße vom Heimat- und Geschichtsvereinsvorsitzenden Rolf Blankenagel eröffnet wurde, ist zugleich die 50. Ausstellung des Vereins seit seiner Gründung im Jahre 1987.

Blankenagels Dank galt dem ehemaligen Vorsitzenden Hans Zelle, der "in monatelanger Kleinarbeit in Zusammenarbeit mit Vertretern und Vertreterinnen der St. Ludgerusgemeinde die Ausstellungsinhalte zusammengetragen" hat. Die Ausstellung ist Teil der ganzjährigen Veranstaltungen anlässlich des 100-jährigen Kirchbaujubiläums der jetzigen Kirche. Im Ludgerus-Vorbereitungsteam entstand die Idee für die Ausstellung, die beim Heimat- und Geschichtsverein spontan offene Ohren fand. "Mehrere Besuche in staatlichen und kirchlichen Archiven", so Blankenagel, "waren notwendig, um diese einmaligen Exponate wieder ans Tageslicht zu befördern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen." Die Besuche des Bistumsarchivs, des Staatsarchivs in Münster, des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und des Dorstener Stadtarchivs waren deshalb so wichtig, weil es kein Schermbecker Kirchenarchiv für die Geschichte der Ludgeruskirche vor dem Zweiten Weltkrieg gibt.

Dem Dank Rolf Blankenagels schloss sich Klaus Honermann als Pastor der Ludgerusgemeinde an. Die Ausstellung mache deutlich, "wie Glaube und Gemeindeleben sich in früheren Zeiten im wahrsten Sinne des Wortes geäußert haben, sich dargestellt haben." Honermann ermunterte zum Betrachten der Kirche, der Andachtsbilder, einer bestickten Fahne, liturgischer Bücher und weiterer Exponate.

 1914 und 1915 wurde die heutige Ludgeruskirche erbaut. Der Vorgängerbau (r.) wurde 1913 abgerissen.

1914 und 1915 wurde die heutige Ludgeruskirche erbaut. Der Vorgängerbau (r.) wurde 1913 abgerissen.

Foto: hs

In einer Vitrine im Obergeschoss des Museums werden die sechs Vorläuferbauten der heutigen Ludgeruskirche kurz beschrieben. Die Ausstellung widmet sich vor allem den letzten beiden Kirchen. Sie macht deutlich, dass die 1841 errichtete Kirche bereits 70 Jahre später baufällig geworden war und nach ihrem Abriss im Jahre 1813 durch die jetzige Kirche ersetzt wurde, die im Dezember 1915 eingeweiht wurde.

 1914 und 1915 wurde die heutige Ludgeruskirche erbaut. Der Vorgängerbau (r.) wurde 1913 abgerissen.

1914 und 1915 wurde die heutige Ludgeruskirche erbaut. Der Vorgängerbau (r.) wurde 1913 abgerissen.

Foto: RP-Repro Scheffler

Die Ausstellung informiert auch über die Inneneinrichtung. Das reicht vom Hochaltar über Chorbänke und Kreuze bis hin zu Messgewändern, Monstranzen, Fahnen und Glocken. Die Kirche hatte von 1916/17 an eine elektrische Beleuchtung. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Ludgeruskirche weitgehend verschont. Kurz streift die Ausstellung die mehrfachen Renovierungsarbeiten in den letzten 70 Jahren. Die letzte Umgestaltung fand im Jahre 2011 statt.

Im Kaminzimmer des Museums werden Holzreliefs, ein Messpult, Gebet- und Gesangbücher sowie eine Krippe von Willi Wehmeyer gezeigt.

Die Ausstellung bleibt bis zum 30. August im Museum und kann dort sonntags zwischen 10 und 13 Uhr kostenlos besichtigt werden. Für Gruppen werden auch Sonderführungen zu anderen Terminen angeboten. Anmeldung nimmt Hans Zelle unter Tel. 02853 4709 entgegen.

(hes)
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