Schermbeck Ab 2018: Neues Leitsystem für Radfahrer

Schermbeck · Tourismusförderer entwickelten in Schermbeck Vermarktungsstrategien. Eine Idee stammt aus den Niederlanden.

 Anderswo am Niederrhein wird das mit Ziffern versehene Knotenpunktsystem bereits umgesetzt.

Anderswo am Niederrhein wird das mit Ziffern versehene Knotenpunktsystem bereits umgesetzt.

Foto: RP-Foto Scheffler

Im Dorfgemeinschaftshaus der Gemeinde Schermbeck haben sich die Tourismusförderer der Region jetzt auf neue Ziele verständigt und dabei auch ein neues Leitsystem für Radfahrer in Aussicht gestellt. Seit 2005 veranstaltet die EntwicklungsAgentur des Kreises Wesel (EAW) regelmäßige Treffen und Workshops zum Thema Tourismus mit den Kommunen des Kreises Wesel. Geplant ist nun eine neue Form der Radwegekennzeichnung. Die Planungen für ein Wegenetz, das wie in den Niederlanden auf Zahlen beruht, laufen bereits, sodass im Juli 2018 alle Radwege in den Kreisen Wesel, Kleve und Viersen durch Zahlen gekennzeichnet sind. Auch der RVR hat signalisiert, seine Radwege in der Region entsprechend anzupassen.

"Der Tourismus nimmt so langsam an Fahrt auf", stellte Schermbecks Bürgermeister Mike Rexforth (CDU) in seinem Grußwort fest. Von den dreizehn Kommunen des Kreises Wesel verbuche Schermbeck die viertgrößte Zahl an Übernachtungen. Mit seinen 25 Gastronomiebetrieben sei Schermbeck gut gerüstet. Noch immer würde in manchen Rathäusern das Thema Fremdenverkehr recht stiefmütterlich behandelt. "Vielleicht wird in diesen Häusern der Stellenwert des Fremdenverkehrs deutlicher", begründete Rexforth die erstmalige Einladung der Medien zu einem Treffen der Tourismusförderer. "Wir alle müssen uns als Region begreifen", empfahl Rexforth ein gemeinsames Handeln in Sachen Fremdenverkehr. Aus den Stärken einzelner Kommunen könnten in einem Netzwerk auch die anderen Kommunen lernen.

Während des Treffens stand unter anderem ein Workshop zur Weiterentwicklung und Vermarktung touristischer Angebote auf dem Programm. Daniela Flügen und Nina Jörgens vom Verband "Niederrhein Tourismus" in Viersen stellten zu diesem Thema Vermarktungswege und Kommunikationsformate vor.

In einer zweiten Phase des Treffens wurden die Ergebnisse einer Online-Umfrage zum Thema "Touristische Produktentwicklung" vorgestellt. Radfahren und Wandern wurden als sehr wichtig für den Kreis Weseler Tourismus bewertet. Sieben Kommunen bieten bereits Pauschalen für Radler an. In einzelnen Kommunen werden schon jetzt Bausteine zum Thema Radfahren angeboten. Besonders nachgefragt werden die Touren der Initiative "Freie Radler Niederrhein" in Kamp-Lintfort und die "Alpentour am Niederrhein".

Schermbeck: Ab 2018: Neues Leitsystem für Radfahrer
Foto: Helmut Scheffler

Im Bereich Wandern gibt es in keiner Kommune bislang gebündelte Leistungen/Pauschalen, wohl aber einzelne Bausteine wie geführte Wanderungen. Wie wichtig aber gebündelte Leistungen/Pauschalen für die Tourismusförderung einer Region sind, machte Jan Kobernuß von der Freizeit- und Tourismusberatung GmbH deutlich. In seinem Referat zeigte er Wege auf, wie man eine Idee zu einem Produkt umsetzen kann. Auf der Basis der bestehenden Bedürfnisse der Gäste müsse man die Gäste neugierig machen auf die Region. Mit einem typischen Alleinstellungsmerkmal in der Region müsse man deren ganzen Erlebnisreichtum verbinden und die Präsentation ansprechend durch Bilder und Beschreibungen gestalten.

Wie eine solche Pauschale aussehen könnte, machte die Schermbecker Tourismusmanagerin Birgit Lensing anhand eines Beispiels mit dem Arbeitstitel "Afrikanische Küche im Naturpark Hohe Mark/Westmünsterland" deutlich. Die Teilnehmer an der zweitägigen Veranstaltung würden am ersten Tag in der "Neuen Wildnis" in Weselerwald empfangen, diese und den nahen Teufelstein besichtigen und dann im Hotel "Haus Hecheltjen" die afrikanische Küche kennen lernen und dort übernachten. Am zweiten Tag würde eine geführte Fahrradtour an einem Anglerlokal enden. Ein kompaktes Tourismusprogramm.

Derartige Pauschalen sollen in der nächsten Zeit von allen Kommunen erstellt werden. Die Publikation soll nicht nur in Papierform erfolgen, sondern auch auf dem Online-Portal des Verbandes "Niederrhein Tourismus".

(hs)
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