Hamminkeln A 3: Flüsterasphalt kommt 2018

Hamminkeln · Kahlschlag-Debatte führt zu plötzlichen Erkenntnissen, die schon länger vorliegen.

Die radikalen Gehölzpflegearbeiten durch den Landesstraßenbetrieb an der A 3 im Bereich Hamminkeln-Ringenberg haben für mächtig Verdruss gesorgt. Dazu warfen die Anwohner die Grundsatzfrage auf: Warum wird nichts für den Lärmschutz getan? Nach der RP-Berichterstattung, warum 2011 vom Landesverkehrsministerium Zusagen über Untersuchungen zu lärmminderndem Asphalt zugesagt, aber nie verfolgt worden waren, geht es nun ganz schnell - zumindest, was die Informationen betrifft. Nach Aussage des Weseler SPD-Landtagsabgeordneten Norbert Meesters wird im Bereich Ringenberg 2018 Flüsterasphalt aufgetragen. 2017 soll diese Maßnahme ausgeschrieben und beauftragt werden. Die vorhandenen Lärmschutzwände bleiben demnach. Meesters war tätig geworden, nachdem die CDU heftig die langsame Gangart von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek kritisiert hatte.

Trotz des jahrelangen Stillstands hatten sich weder Verwaltung noch Politik um den Fortgang der A 3-Sanierung gekümmert. Meesters nutzte nun die Gelegenheit und machte sich nach eigenen Angaben "bei NRW-Verkehrsminister Michael Groschek für die Interessen der Anwohner stark". Ergebnis: "Mir wurde mitgeteilt, dass im Bereich Hamminkeln-Ringenberg ein sogenannter ,Hot Spot' gemäß Lärmkartierung vorliegt. Die lärmtechnische Berechnung, die in 2012 angekündigt wurde, hat ergeben, dass Möglichkeiten zur Durchführung aktiver Lärmschutzmaßnahmen nach den Kriterien der Lärmsanierung bestehen." Diese Erkenntnis lag offensichtlich schon länger vor. Vorgesehen ist jedenfalls, einen lärmmindernden Fahrbahnbelag einzubauen, um die "Auslösewerte der Lärmsanierung" einzuhalten. Dies soll erfolgen im Zusammenhang der laufenden Sanierung der A 3 zwischen Elten und der Anschlussstelle Hünxe. Hierbei werden Abschnitte Stück für Stück erneuert.

Dennoch bleibt die Frage, warum die Kommunikation in Sachen Lärmschutz jahrelang darniederlag und so den Boden bereit machte für Frust beim Kahlschlag der Böschung. "Ich bin nicht angesprochen worden, sonst wäre ich früher tätig geworden", sagt Meesters in Richtung Hamminkeln. Das erklärt aber nicht, warum Groscheks Ministerium und Straßen NRW so lange verschlossen blieben.

(thh)
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