Hamminkeln 120 Gräber nach Unwettern abgesackt

Hamminkeln · Betroffen sind Dingden, Hamminkeln und Ringenberg. Erhebliche Straßenschäden, Größenordnung nicht absehbar.

 Die Auswirkungen des Hochwassers trafen nicht nur Felder und Keller von Wohngebäuden, sondern auch Friedhöfe. Viele Grabsteine auf dem Dingdener Friedhof wurden unterspült und sind in der Folge abgesackt.

Die Auswirkungen des Hochwassers trafen nicht nur Felder und Keller von Wohngebäuden, sondern auch Friedhöfe. Viele Grabsteine auf dem Dingdener Friedhof wurden unterspült und sind in der Folge abgesackt.

Foto: Ekkehart Malz

Nach den Unwettern und dem Hochwasser sind die Folgen auch auf Hamminkelner Friedhöfen zu spüren. In Dingden Am Bokern sind zahlreiche abgesackte Gräber zu sehen. Wegen des schnellen Grundwasseranstiegs und der folgenden Absenkung stand zunächst Wasser auf dem verdichteten Boden und war später unterirdisch in Hohlräume abgelaufen. Helmut Wisniewski (USD) hatte die Friedhofsverwaltung informiert, die nun Mutterboden anfahren und auf mehreren Friedhöfen abkippen will. Zuständig, mit dem Material die einzelnen Gräber wieder instand zu setzen, sind die sogenannten Nutzungsberechtigten. Auch andere Friedhöfe sind betroffen. "Die Folgen sind teils massiv", sagte gestern Bürgermeister Bernd Romanski. Rund 130 abgesackte Gräber habe man insgesamt gezählt, in erster Linie Am Bokern, aber auch 50 auf den beiden Hamminkelner Friedhöfen, zwölf in Ringenberg und einige auf dem kirchlichen Friedhof Krechtinger Straße in Dingden.

Weitere Schäden durch Hochwasser und Regen gibt es in den kilometerlangen Gräben entlang den Straßen und an den Straßen selbst, wo Bankette unterspült worden sind. Die Stadt ist dabei, die Bilanz der nun nötigen Folgearbeiten zu ziehen. "Da kommt was zusammen", schwant Romanski. Auch Wirtschaftswege sind betroffen, hier waren vielfach schwere Feuerwehrwagen unterwegs. Weitere Straßenschäden werden aus Mehrhoog gemeldet. Hier kämpfen Anwohner mit vollen Kellern. Oft lassen sie sich wegen des hohen Grundwasserpegels und noch wassergefüllter Felder nicht leerpumpen.

Notrufe erhielt die Stadt auch aus der Landwirtschaft. So sind in Dingden-Berg ganze Saaten weggeschwommen. Tiefergelegene Äcker sind verschlammt, die Pflanzen sind abgestorben. "Existenzsorgen bei Landwirten sind die Folge. Ich will morgen dazu Landwirtschaftsminister Johannes Remmel ansprechen, der nach Hamminkeln kommt", sagt der Bürgermeister. Außerdem will die Stadtverwaltung ein Spendenkonto einrichten.

(RP)
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