Erlebnisbericht 10 Dinge, die Wesel lebenswert machen

Wesel · Autorin Lisa Kreuzmann hat Wesel nun drei Monate begleitet. Die Kölnerin kam mit einem fremden Blick in die Stadt und sagt zum Abschied: Wesel, du bist schön.

  • 1. Der Trubel in der Fußgängerzone

Schon dem Namen nach lebt eine Fußgängerzone ja von hastigen Schritten, gemächlichem Schlendern und zufälligen Begegnungen. Das Schöne in Wesel: Hier ist das auch wirklich so. Zwischen Großer Markt und Berliner Tor wirrt und wuselt es von morgens bis abends. Die Weseler zieht es in die Innenstadt. Die knapp ein Kilometer lange Fußgängerzone ist Ort zum Flanieren, zum Neugierde einnehmen, zum Einkäufe erledigen, zum Flirten, zum Abwarten, zum inspirieren lassen, zum Mitten drin sein und Pause machen.

  1. 2. Dolce Vita am Niederrhein

Ein wenig wollen das ja alle sein, "die nördlichste Stadt Italiens". Ja was, wenn nicht die lockere Lebensart, die Geselligkeit und das Recht, zu genießen, ist es, was Italien so reizvoll macht. Auch in Wesel kann man durchaus "Dolce Vita". Und das ist schön. Wenn es nicht gerade regnet, sitzen die Wesler gerne draußen. Ein Getränk, ein freundlicher Plausch. Fast schon italienisch.

  1. 3. Ein relaxtes Miteinander

Die Gastfreundlichkeit soll der Sage nach in Wesel verwurzelt sein. Im 16. Jahrhundert gewährte Wesel Niederländern auf der Flucht Schutz. Nun sind die Niederlande nicht weit entfernt — regional und auch kulturell nicht. Heute ist das anders. Mehr als hundert Nationen leben in Wesel. Wesel ist Einwandererstadt. Das ist keine Seltenheit. Schön aber ist, dass das Miteinander in Wesel unkompliziert scheint. In Wesel muss sich niemand fremd fühlen. Im Gegenteil, als Neuling fühlt man sich hier tatsächlich sehr willkommen und das macht eine Stadt nicht nur sehenswert, sondern auch liebenswert. Offene Geister, die auch einem Fremden die Hand reichen und sich freuen, dass die Gemeinschaft wächst.

  1. 4. Eine Brise Nordwind

Wenn man sich aus dem Rheinland an den Niederrhein bewegt, weht einem mit jedem Kilometer ein wenig mehr Nordluft um die Nase. Plattes Land, grüne Deiche, lange Alleen, Backstein-Höfe und eine Luft, die fast schon nach Meer riecht. Das ist wie Urlaub.

  1. 5. Am Mittwoch Erbsensuppe essen

Die Weseler Erbsensuppe birgt zwei Geheimnisse: Erstens es gibt sie nur am Mittwoch und zweitens der Fond kocht bei Familie Tepaß 20 Stunden. Wenn Mittwoch Markttag ist, ist somit auch Erbsensuppen-Tag. Eine Tradition mit Vorfreude-Garantie. Und Vorfreude ist schön.

  1. 6. Den Badesee vor der Haustür

Wesel ist umgeben von Wasser. Und was kann es Schöneres geben, als sich an heißen Sommertagen einfach aufs Rad zu schwingen und in wenigen Minuten am Badesee zu sein. Und auch ein Spaziergang oder eine Laufrunde um den Auesee ist doch wohl purer Luxus.

  1. 7. Viel Mut, die Stadt zu gestalten

Die Weseler sind Kleinstädter mit großen Ideen. In nur drei Monaten haben drei neue Gastronomien aufgemacht. Das Schöne daran ist, dass die Weseler Lust haben, ihre Stadt zu gestalten. Sie haben eine Vorstellung davon, wie sie gerne leben möchten und den Mut, das auch anzugehen. Und nicht zuletzt das Vertrauen, dass Neues auch angenommen und wertgeschätzt wird.

  1. 8. Vom Esel und dem Bürgermeister

Wenn schon jedes Kind weiß, wie der Bürgermeister von Wesel heißt, ohne zu wissen, wo Wesel eigentlich liegt, dann kann man das auch nutzen. Die Weseler sind clever genug, ihren Ruf zur Marke gemacht zu haben. Dass der Esel in Wesel omnipräsent ist, mag Einheimischen zuweilen albern vorkommen. Für Neuankömmlinge hat das aber ganz sicher seinen Charme.

  1. 9. Auf dem Rhein mit der Keer Tröch

Die Lage direkt am Rhein ist auch für Wesel prägend. Der Fluss bringt den Städtern Bewegung und Ruhe, ist lebendig und sanftmütig. Besonders schön ist der Weseler Fahrrad-Rundweg am Rhein. Dank Keer Tröch kommen Weseler bequem auch ohne Auto nach Xanten.

  1. 10. Von Wesel in die Welt und zurück

Nicht zuletzt entscheidet die Attraktivität einer Stadt, wie gut aus ihr heraus zu kommen ist. Wesel ist gut angebunden. Mit der Bahn kann man in einem Rutsch über Oberhausen, Duisburg, Düsseldorf, Köln und Bonn bis nach Koblenz fahren. Am Düsseldorfer Flughafen ist man in weniger als einer Stunde. Und mit der A3 hat man eine der Hauptverkehrsrouten in der Nähe. Na, bravo!

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