Wermelskirchen Zweckverband steuert auf das Ende zu

Wermelskirchen · Der Schulausschuss der Stadt hat gestern dem Stadtrat empfohlen, der Fusion zuzustimmen.

 Der Innenhof des Berufskollegs Bergisch Land. Ab 1. Februar 2017 ist dieses Schulgebäude nur noch Zweitstandort.

Der Innenhof des Berufskollegs Bergisch Land. Ab 1. Februar 2017 ist dieses Schulgebäude nur noch Zweitstandort.

Foto: Teifel

Die Auflösung des Berufskolleg Bergisch Land ist zwar längst mit den Stimmen der Wermelskirchener Vertreter in der Verbandsversammlung am Montag beschlossen worden, nun zog gestern auch der städtische Schulausschuss nach - wie erwartet wurde dem Rat einstimmig empfohlen, der zum 1. Februar 2017 geplanten Fusion zuzustimmen. Und damit der Auflösung des Berufskollegs. Gleichzeitig übernimmt Wermelskirchen aber jährlich einen Betrag von 495.000 Euro als Kostenanteil.

Fast eine halbe Million Euro - das hört sich im ersten Moment nach sehr viel Geld ist. Doch das wird locker gesehen. Die Stadt Wermelskirchen hat bisher dem Zweckverband Bergisch Land keine Miete für das Schulgebäude an der Kattwinkelstraße in Rechnung gestellt - dies wird sich ab 1. Februar 2017 ändern. Der Oberbergische Kreis als Träger des neuen Bergischen Berufskollegs Wipperfürth und Wermelskirchen wird Miete zahlen. Und anscheinend nicht zu knapp. Denn es gibt nach der Fusion eine "spürbare Verbesserung", so Kämmerer Bernd Hibst noch einmal, ohne Zahlen zu nennen. Insgesamt stellt sich die Fusion "wirtschaftlich positiv" dar - nicht nur für Wermelskirchen, sondern auch für Radevormwald und Hückeswagen. Das war eine Grundvoraussetzung, diesen Fusionsschritt zu tun. Der wohl wichtigere ist die Standortsicherheit.

Überlegt worden war einmal im Rheinisch-Bergischen Kreis, eine differenzierte Kreisumlage einzuführen. Denn auch Schüler aus Burscheid und Kürten, aber auch aus Odenthal, Overath und Rösrath, besuchen beide Standorte. In unterschiedlicher Anzahl. Eine Kostenbeteiligung über eine differenzierte Kreisumlage hätte vor allem die Kommunen Burscheid und Kürten stark belastet - sie sind auch an Zweckverbänden in Opladen und Bergisch Gladbach beteiligt und müssen dort sechsstellige Beiträge aufbringen. Eine zusätzliche Mehrbelastung hätte ihre Haushaltssituation weiter verschlechtert.

Da auch Wermelskirchener Schüler andere Berufskollegs besuchen und die Stadt nicht an den Kosten beteiligt wird, rückt hier der Solidargedanke in den Vordergrund. Diese Stärkungspaktsituation mit Burscheid und Kürten und die haushaltswirtschaftlichen Verbesserungen haben sowohl die Kommunalaufsicht wie auch die Bezirksregierung dazu bewogen, diese Übernahme der Kosten von Wermelskirchen zu genehmigen.

Nun müssen nur noch die Räte und Kreistage zustimmen.

(RP)
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