Wermelskirchen Zeichen gegen die Wegwerf-Mentalität

Wermelskirchen · Ehrenamtler aus Wermelskirchen haben sich zusammengetan, um kleinere Elektrogeräte, Spielzeug oder Computer vor dem Weg in den Müll zu bewahren. Künftig soll zweimal im Monat Hilfestellung bei der Reparatur gegeben werden.

 Sie haben das Reparaturcafé ins Leben gerufen und wollen demnächst mit hilfreichen Tipps zur Seite stehen: Hans-Erwin Hermann, Ulrich Müller, Thomas Grzeschik (Diakonisches Werk Remscheid), Bernd Irlebusch, Günter Luchtenberg, Tobias Hagenbücher, Kathrin Ludwig (Leiterin Stadtbücherei), Peter Niegetiet, Dieter Bade und Georg Haag (v.l.).

Sie haben das Reparaturcafé ins Leben gerufen und wollen demnächst mit hilfreichen Tipps zur Seite stehen: Hans-Erwin Hermann, Ulrich Müller, Thomas Grzeschik (Diakonisches Werk Remscheid), Bernd Irlebusch, Günter Luchtenberg, Tobias Hagenbücher, Kathrin Ludwig (Leiterin Stadtbücherei), Peter Niegetiet, Dieter Bade und Georg Haag (v.l.).

Foto: Plüm

Ein defekter Toaster, ein nicht mehr funktionierender Staubsauger oder eine Lampe mit Wackelkontakt - derartige Störungen sind bei elektronischen Geräten nicht selten, und ebenso häufig landen diese dann im Müll, obwohl sie in den meisten Fällen mit geringem finanziellen und zeitlichen Aufwand noch repariert werden können.

Daher haben sich die Stadtbücherei Wermelskirchen und die Mitglieder des Vereins "Freiwilligenbörse" zusammengetan, um der Entwicklung zur Wegwerfgesellschaft entgegen zu wirken. Künftig wollen sie am ersten und dritten Donnerstag eines Monats von 16 bis 19 Uhr in den Räumen der Stadtbibliothek ein Reparaturcafé anbieten, zu dem Hilfesuchende ihre defekten Geräte mitbringen können und hilfreiche Tipps zur Reparatur erhalten. "Die Ehrenamtlichen schauen sich die mitgebrachten Geräte an und versuchen dann gemeinsam mit dem Besitzer, diese zu reparieren", erläutert Hans-Erwin Hermann von der Freiwilligenbörse.

Hilfe zur Selbsthilfe lautet die zentrale Botschaft des Konzepts. Denn die Ehrenamtler sollen keinesfalls die defekten Geräte entgegennehmen und wieder in Ordnung bringen. "Das Café soll sich zu einem entspannten Treffpunkt entwickeln, bei dem die Besitzer auch selber Hand anlegen und die Reparatur erlernen", sagt Hermann.

Angenommen werden zunächst elektrische Kleingeräte wie Toaster, Lampen, Wecker, Staubsauger oder Radios, aber auch Spielzeug oder Computer. Eventuell können zu einem späteren Zeitpunkt auch noch andere Schwerpunkte angeboten werden.

Vor Einrichtung des Reparaturcafés hatten sich die Organisatoren bereits die Ableger in Remscheid, Hückeswagen und Radevormwald angeschaut. Um die gemeinsamen Möglichkeiten besser zu nutzen, wolle man daher bald ein gemeinsames Netzwerk einrichten, von dem sowohl Besitzer defekter Geräte als auch die Ehrenamtler selbst durch den Austausch untereinander profitieren sollen. "Da tritt dann die soziale Komponente in den Vordergrund, wir wollen auch die Menschen zusammenbringen", erklärt Thomas Grzeschik vom Diakonischen Werk Remscheid, der zukünftig das Netzwerk aufbauen und koordinieren soll.

Und falls die ehrenamtlichen Schrauber an ihre Grenzen stoßen, werden Hilfesuchende an lokale Unternehmen vermittelt, wo eine professionelle Reparatur erfolgt. Dennoch sind die Organisatoren des Reparaturcafés noch auf der Suche nach weiteren Helfern, vornehmlich für die Gebiete Elektronik und Computer.

(p-m)
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