Wermelskirchen WNKUWG fordert Friedhofskonzept

Wermelskirchen · Die Fraktion stellt einen Antrag für den Aussschuss für Umwelt und Bau. Anlass sind Veränderungen in der Bestattungskultur mit negativen Folgen.

 Gepflegte Gräber wie hier auf dem Friedhof an der Berliner Straße sind ein schöner Anblick. Auf anderen Friedhöfen klaffen aber Lücken.

Gepflegte Gräber wie hier auf dem Friedhof an der Berliner Straße sind ein schöner Anblick. Auf anderen Friedhöfen klaffen aber Lücken.

Foto: HN (Archiv)

Ein Handlungsprogramm Friedhöfe, unter anderem für den Stadtfriedhof und den Waldfriedhof Eickerberg, regt die WNKUWG an. Die Fraktion stellt für die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Bau einen Antrag: Das Fachamt der Stadt Wermelskirchen solle ein Konzept darüber erstellen, wie "die Friedhöfe in Zukunft nachhaltig, optisch ansprechend und wirtschaftlich betrieben werden können".

Die Fraktion nimmt aktuelle Entwicklungen in der Friedhofskultur zum Anlass, das Thema in den Fokus zu nehmen. Zwar lade der Stadtfriedhof Wermelskirchen mit seinem alten Baumbestand und parkähnlichen Charakter - in Gedenken an die Verstorbenen - zum Verweilen ein. Aber während es in den 1970er und 1980er Jahren kaum freie Belegungskapazitäten gab, ergeben sich durch den Wandel der Bestattungskultur - weg von Reihengräbern hin zur Urne - häufig große und freie Flächen, "die aufwendig von den wenigen verbliebenen Friedhofsmitarbeitern gepflegt werden müssen", so die WNKUWG.

Der Waldfriedhof Eickerberg hingegen sei aktuell für Besucher nicht attraktiv. Es gebe nur wenige neue Belegungen, aber viele stark verwahrloste Gräber - im Gegensatz zum Stadtfriedhof. Durch die terrassenartige Anordnung erwecke er einen eher düsteren Eindruck. Häufig falle das Stichwort "Angstraum", da sich viele Angehörige aufgrund der schlechten Frequentierung kaum noch samstags und sonntags auf den Friedhof trauen, so die WNKUWG. Dies trifft besonders auf die dunkle Jahreszeit und die Abendstunden des Sommers zu.

"Diese beiden exemplarisch genannten Friedhöfe spiegeln das Bild aller städtischen Friedhöfe in Wermelskirchen wider", schreibt Fraktionsmitglied Stefan Kind. Solche Probleme tauchten aber nicht nur in Wermelskirchen auf, sondern in vielen Städten. Neben Überlegungen von Kommunen fordert auch der Bund Deutscher Bestatter (BDB) neue Ansätze bei der künftigen Ausrichtung der Friedhöfe. "Die Entwicklung der Friedhöfe ist heute schon absehbar, somit bedarf es eines zukunftsweisenden städtischen Konzeptes, wie Friedhöfe zukünftig auszusehen haben. Hier müssen die Überlegungen in alle Richtungen gehen und auf ihre Umsetzbarkeit hin stetig überprüft werden."

Ziel des Antrags der WNKUWG-Fraktion sei es, Friedhöfe zukunftsfähig aufzustellen und ihnen eine neue Ausrichtung zu geben - in welche müsse aber noch festgelegt werden.

(pd)
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