Wermelskirchen Winter: Gewinner und Verlierer

Wermelskirchen · So hart war der Winter schon seit langem nicht mehr. Frost, Schnee und Eisglätte machten vielen zu schaffen. Trotz des erneuten Aufbäumens ist es jetzt Zeit für eine Bilanz: Wer hat vom Winter profitiert, wer hatte Nachteile?

So hart wie dieses Jahr war der Winter schon lange nicht mehr. Deutschland lag in den vergangenen Wochen nach Schätzungen des Deutschen Wetterdienstes unter 21,6 Milliarden Tonnen Schnee. Auch in Wermelskirchen hat der schneereiche Winter deutliche Spuren hinterlassen — nicht nur in Form von Schlaglöchern. Die BM bilanziert, trotz des erneuten Aufbäumens, auf wen die Eiszeit Auswirkungen hatte, und wen sie kalt gelassen hat.

Räumdienst Auch wenn der städtische Bauhof noch keine abschließende Winterbilanz gezogen hat, so steht doch fest: Für die Mitarbeiter waren Dauerstress und Sonderschichten angesagt. Dank guter Planungen ging das Streusalz in Wermelskirchen aber nicht aus.

Nach ersten Berechnungen, die Volker Niemz, Leiter des Bauhofes, Mitte Februar gemacht hat, wurden etwa 1000 Tonnen Streumittel im Wert von 115 000 Euro auf den Wermelskirchener Straßen verteilt. Zahlen müssen das — ebenso wie die Kosten des Räumdienstes — die Bürger über ihre Winterdienst-Gebühr.

Postboten Eine harte Zeit war der Winter für die Briefträger. "Die Zustellung war sehr schwer. Viele Bürgersteige waren nicht geräumt, viele Straßen spiegelglatt", berichtet Dieter Pietruck, Pressesprecher der Post. Was nicht ohne Folgen geblieben ist: "Es hat einige Knochenbrüche gegeben", resümiert Pietruck. Dennoch sei der Großteil der Post regelmäßig und pünktlich zugestellt worden. "Die Kollegen haben bis zur Belastungsgrenze gearbeitet", verdeutlicht der Pressesprecher.

Unfälle Erfreuliche Nachricht kommt von der Kreispolizei: "Offensichtlich können die Wermelskirchener mit dem Schnee umgehen. Im Vergleich zum Vorjahr, wo im Januar 91 Unfälle passierten, gab es diese Mal einen weniger", berichtet Polizeisprecher Peter Tilmans. Dafür verantwortlich macht Tilmans neben dem umsichtigen Fahren die Winterreifenpflicht, die zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr beigetragen habe. "Der Winter ist somit für uns ohne große Besonderheiten verlaufen", fasst Tilmans zusammen.

Werkstätten Mit einem Anstieg von Aufträgen rechnet Lackierermeister Johann Jerlitschka. "Nach dem vielen Schnee und Eis gibt es doch etliche Dellen auszubeulen, Kratzer zu überlackieren oder Stoßstangen zu richten", weiß der Chef des Lackierzentrums Jerlitschka. "Nach so einem langen Winter haben wir sicherlich einiges zu tun", ist der Chef überzeugt.

Krankenhaus Auf der Chirurgischen Ambulanz des Wermelskirchener Krankenhauses herrschte besonders im Januar Hochbetrieb. "Wir hatten einen deutlichen Anstieg von Patienten mit Frakturen zu verzeichnen", blickt Detlef Joswig, Medizin-Controller, zurück.

Seien es im restlichen Jahr eher internistische Probleme wie Herzinfarkte und Schlaganfälle, zu denen die Notfallmediziner gerufen würden, so müssten sie momentan in erster Linie chirurgische Notfälle wie Oberschenkelhals-Frakturen und Brüche der Extremitäten betreuen. "Im Januar haben wir viele Oberschenkelhalsbrüche operiert", sagt Joswig.

(RP)
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