Ansichtssache Wer haftet denn nun für den Schaden durch fehlerhafte Bescheide?

Meinung | Wermelskirchen · Fehlerhafte Anliegerbescheide - jetzt sollen es die Politiker "richten". Die Coverband "Jokebox" löst sich auf - damit geht eine Ära zu Ende. Die Verkehrswacht richtet den Fokus auf Kinder in der Dunkelheit.

Seit drei Jahren nun versucht die Stadt Wermelskirchen, den Schuldigen für den Schlamassel mit den fehlerhaften Bescheiden dingfest zu machen. Die Versicherung des Ingenieurbüros zahlt nur 300.000 Euro. Mehr war wohl nicht rauszuholen, obwohl die Schadenssumme bei rund einer Million Euro lag. Die Stadt hat sich auf einen Vergleich eingelassen. Warum sie nicht auf mehr drängte, darauf gibt es aus dem Rathaus keine Antwort.

Nun aber geht's in die zweite Runde. Will die Stadt - im Interesse der Bürger - nun das Geld von den ehemals Verantwortlichen holen? Dazu wird der hauseigene Justiziar ein Gutachten vorlegen - und der Rat wird dann anhand der Sachlage entscheiden, ob nun der Bürger den wahrscheinlich 500.000 Euro hohen Restbetrag bezahlt oder der/die Verantwortliche(n). Wo an erster Stelle sicher der Bürgermeister steht. Damals Eric Weik. Ob er allein verantwortlich gemacht wird, wird die Stellungnahme des Justiziars zeigen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Bürger die Zeche zahlen müssen.

Jokebox" löst sich auf - für viele Freunde der Coverband ein Schock. Die Gründe sind nachvollziehbar. Denn viele Bandmitglieder singen nicht nur bei "Jokebox", sondern auch in anderen Bands. Da kollidieren Termine, und Bandleader Ralf Becker geht den richtigen Weg: Ständig neue Musiker "einzukaufen", würde sicher dem Stil der Band nicht gerecht. Ein wenig trösten mag nun, dass erst Ende 2018 Schluss ist. Da gibt es im kommenden Jahr noch viele Konzerte, auf die wir uns freuen dürfen. Und vor allem "Classic meets Pop". Einfach toll, was über 200 Musiker und Sänger da zum dritten Mal auf die Bühne bringen. Das Mammutkonzert bringt alle Stilrichtungen zusammen. Einfach ein Genuss. Die Akteure von "Jokebox" werden nicht nur da künftig fehlen. Aber wer Ralf Becker kennt, weiß, dass Musik ein Teil seines Lebens ist. Er wird sicher etwas Neues auf die Beine stellen. Wir freuen uns jetzt schon darauf.

Autofahrer aufgepasst! In der Dunkelheit sind Fußgänger ganz schwer auszumachen. Besonders die kleinen. Und da ist es gut, wenn der Verein "Verkehrswacht" hier die Aktion "Funkeln im Dunkeln" nach Wermelskirchen bringt. Beide Seiten müssen sensibilisiert werden, Eltern und Kinder aber noch mehr. Denn es geht um ihren Schutz als Fußgänger in den dunklen Herbst- und Wintertagen. Karoline Strauch-Schmitz, von Beruf eigentlich Polizeibeamtin, hat in den vergangenen Jahren viele Projekte kreisweit auf die Beine gestellt, um junge wie alte Menschen im Verkehr zu schützen. Prävention ist hier angesagt. Doch die Verkehrswacht arbeitet zu sehr im Hintergrund. Dass der Verein von Ehrenamtlichen "lebt", die an 220 Tagen im Jahr unterwegs sind, um Verkehrsaktionen zum Schutz der Mitbürger zu veranstalten, wissen die wenigsten. Langsam aber wird's eng. Denn der Helferkreis wird immer kleiner. Strauch-Schmitz sucht interessierte Menschen, denen die Verkehrssicherheit der Mitmenschen am Herzen liegt und dies in Kindergärten und Schulen tragen mochten. Also: Einfach melden. Je mehr mitmachen, umso geringer ist der Zeitaufwand für den Einzelnen.

(RP)
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