Wermelskirchen Weiks Abschiedstanz mit den Grunewaldern

Wermelskirchen · In einer Feierstunde mit vielen geladenen Gästen wurde der Bürgermeister nach elf Jahren im Amt offiziell verabschiedet. Nach einem unterhaltsamen Programm gab es Zeit für persönliche Gespräche.

 Abschiedstanz statt Abschiedsrede: Eric Weik (r.) auf der Bühne mit dem Grunewalder Tanzkorps.

Abschiedstanz statt Abschiedsrede: Eric Weik (r.) auf der Bühne mit dem Grunewalder Tanzkorps.

Foto: Tillmanns

Eric Weik ist am Samstagnachmittag offiziell als Bürgermeister verabschiedet worden. Die Gäste, die bei der Feierstunde im Bürgerzentrum dabei waren, hatte Weik selbst ausgewählt. Familie, Freunde, Unternehmer und auch Politiker waren gekommen. Nicht fehlen durfte das Grunewalder Tanzkorps.

 Der Bürgermeister hatte viele Gäste zur Feierstunde ins Bürgerzentrum eingeladen.

Der Bürgermeister hatte viele Gäste zur Feierstunde ins Bürgerzentrum eingeladen.

Foto: Jürgen Moll

Die Funkenmariechen hielten sich nicht mit langen Reden auf, sondern formierten sich auf der Bühne. Und Weik machte mit. Bereits vor zehn Jahren hatte der Bürgermeister für ein paar Auftritte mit den Mariechen und Offizieren auf der Bühne gestanden. "Der ein oder andere aus unserer Truppe ist noch im Urlaub", sagte ein Offizier. Also musste eben Verstärkung her. Kurze Zeit später fand sich der Bürgermeister auch schon zwischen den Tänzern auf der Bühne wieder. Nach holprigen, aber charmanten Improvisationen zeigten Weik und die Funkenmariechen, wie eine gute Hebeübung aussieht.

Nach elf Jahren als Bürgermeister Wermelskirchens wird Weik Hauptgeschäftsführer der IHK in Bochum. Er ist der dienstälteste Bürgermeister im Rheinisch-Bergischen Kreis. Seine Gäste betrachteten den Weggang mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Das weinende Auge ist aber größer", meinte Lutz Urbach, Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach und Freund von Weik: "Für mich geht ja alles weiter wie immer, nur du bist nicht mehr da." Die Chemie zwischen den beiden habe vom ersten Tag an gestimmt. Und äußerlich habe sich Weik in den vergangenen elf Jahren auch gar nicht verändert. Die Flasche Wein, die Urbach Weik zum Abschied überreichte, gab es nur unter der Voraussetzung, dass sie gemeinsam getrunken werde.

Eric Weik sagte, dass er sich auf die Aufgaben freue, die ihn bei der IHK erwarten. Wermelskirchen den Rücken zu kehren, mache ihn aber auch wehmütig. "Ich hätte nie gedacht, dass ich überhaupt so lange hier bleiben darf." Zu seinen elf Jahren Amtszeit gehöre auch die gute Zusammenarbeit mit seinem Verwaltungsteam. Kritik, er habe als Bürgermeister zu sehr "nach innen" gearbeitet, wies er mit folgender Erklärung zurück: Die Hauptaufgabe eines Bürgermeisters sei es, Chef der Stadtverwaltung zu sein. "Wenn fünf Telefone gleichzeitig klingeln und alle denken, die Welt geht unter, braucht man Menschen, die einen wieder auf den Boden zurückholen." Daraufhin bekam Mitarbeiterin Kirstin Wirtz als Dank einen großen Blumenstrauß.

Im Vorfeld der Abschiedsfeier hatte sich Weik gefragt, ob er sich in Zeiten, in denen alle Bürger auf Busse mit Flüchtlingen warten, "die seit Tagen nichts zu essen und zu trinken hatten", überhaupt feiern lassen dürfe. Froh machte ihn, wie die Wermelskirchener auf die Umfunktionierung der Mehrzweckhalle zur Erstaufnahmestelle für 150 Flüchtlinge reagiert haben. "Ich habe mehr als 200 E-Mails bekommen von Menschen, die fragen, wie sie jetzt helfen können." Angesichts der aktuellen Situation möchte Weik das Amt des Bürgermeisters gar nicht niederlegen. "Aber ich bin ja noch ein paar Wochen hier."

Für Sängerin Nadine Weyer, die dem Bürgermeister eine Ballade widmete, gab es viel Applaus. Kleine Technikpannen störten die Gäste nicht. Zum Ende der Feierstunde marschierte der Bürgermeister mit den Funkenmariechen ab, danach blieb Zeit für persönliche Gespräche.

(rbrt)
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