Wermelskirchen Weihnachtsbaum ziert Adventskalender

Wermelskirchen · Zum elften Mal wurde der Wermelskirchener Adventskalender in Zusammenarbeit von der Firma Kocherscheid, der Werkstatt Lebenshilfe und der Konditorei Wild hergestellt. 300 Exemplare gehen heute in den Verkauf.

 Thomas Wild, Rainer Kocherscheid, Susanne Kocherscheid-Störtte, Alex Pulm und Jenny Weber (v.l.) mit den druckfrischen Adventskalendern, die gestern in der Werkstatt Lebenshilfe präsentiert wurden.

Thomas Wild, Rainer Kocherscheid, Susanne Kocherscheid-Störtte, Alex Pulm und Jenny Weber (v.l.) mit den druckfrischen Adventskalendern, die gestern in der Werkstatt Lebenshilfe präsentiert wurden.

Foto: Udo Teifel

Als 2007 die Idee bei Rainer Kocherscheid entstand, dachte niemand, dass der Wermelskirchener Adventskalender eine so große Nachfrage erleben und inzwischen bundesweit in der Vorweihnachtszeit den Menschen Freude bereiten würde. "Es sind schon Mails bei uns eingegangen, die Kunden fragen ebenfalls nach", erzählen übereinstimmend Rainer Kocherscheid, Verpackungsspezialist aus Wermelskirchen, und Thomas Wild, Konditormeister und Spezialist für die Füllung. Aber auch Jenny Weber, Leiterin des Heilpädagogischen Arbeitsbereiches der Werkstatt Lebenshilfe, hat diese Anfragen am Telefon. Doch nun ist es wieder soweit: Heute gehen 300 Exemplare in den Verkauf.

 Nadine Höller (r.) mit der Künstlerin Tanja Cebulla. Die Behinderte hat dieses Werk geschaffen, das als Vorlage für das Kalenderbild dient.

Nadine Höller (r.) mit der Künstlerin Tanja Cebulla. Die Behinderte hat dieses Werk geschaffen, das als Vorlage für das Kalenderbild dient.

Foto: Udo Teifel

Künstlerin ist Tanja Cebulla. Sie schuf das Original, den Eyecatcher, also das Kalenderbild. Es entstand letztlich aus einer Gruppenarbeit des Heilpädagogischen Arbeitsbereichs in der Kölner Straße, die als Weihnachtsdekoration diente. Tanja Cebulla hatte die Idee, einen Baum aus der Gruppe in die Gestaltung des Kalenderbildes einzuarbeiten. So wurde eine Schultüte in der Mitte durchtrennt und auf der Leinwand befestigt. Für die Leinwand wählte sie einen goldenen Farbauftrag und benutzte zur Gestaltung des Hintergrunds ein Venezia Stein-Effect-Set. Eingearbeitet sind zwei Texte, Ausschnitte der Adventsgeschichte. In mehreren kleinen Arbeitsschritten entstand so ein künstlerisch anspruchsvolles wie professionelles Produkt. Unterstützt wurde Cebulla von Nadine Höller, die in der Heilpädagogische Gruppe als Betreuerin arbeitet.

Die sorgfältige Arbeitsweise spiegelt sich im Bild wider. Für die Jury, das Ehepaar Rainer Kocherscheid und Susanne Kocherscheid-Störtte, sowie Mitarbeiter der Werkstatt, war es keine leichte Aufgabe, unter den sechs Motiven das richtige auszusuchen. "Es fiel uns sehr schwer", so Kocherscheid-Störtte. Letztlich hat dann auch der Druckexperte über die machbare Umsetzung entschieden.

Erstmals wird der Adventskalender digital gedruckt. Und noch eine Neuerung gibt es: Die Faltschachtel wird aus Frischfaserkarton hergestellt und ist auf der Innenseite mit einer metallisierten PET-Folie kaschiert. "Lebensmittelecht", wie Thomas Wild betont. Und sie sorgt damit auch für die Frische. Die neue Herstellung macht es auch möglich, dass jetzt Original-Pralinen aus der Ladentheke in dem Kalender wiederzufinden sind - in den Jahren vorher gab's nur runde Formen, die extra hergestellt werden mussten. "Jetzt gibt es verschiedene Pralinenformen, und sie müssen auch nicht mehr in Folie eingewickelt werden", berichtet Wild. Auf der Rückseite sind alle Pralinen, mit denen der Kalender gefüllt sind, abgedruckt und beschrieben.

Die Pralinen sind, wie sollte es auch bei Wild anders sein, Handarbeit. Und extrem frisch und ohne chemische Konservierungsstoffe. Anfang der Woche sind sie erst die die Kalender gefüllt worden. "Es ist keine Maschinenarbeit, für uns aber damit ein hoher logistischer Aufwand", erzählt Wild. Und deshalb wird es wohl in absehbarer Zeit auch keine höhere Auflage geben. Immerhin werden 400 Kalender bestückt; 100 behält Kocherscheid für seine Kundschaft. "Wir wollen damit die Lebenshilfe unterstützen und die Einrichtung auch über die Stadtgrenze bekannt machen." Und auch Wild berichtet, dass Kunden fragten, ob es auch wieder den Kalender mit der Lebenshilfe gebe? Natürlich!

Für den Druckexperten Kocherscheid ist die Vorlage eine Herausforderung gewesen - wegen der Hintergrundbeleuchtung. Doch auch diesmal hat's toll geklappt.

Lebenshilfe-Geschäftsführer Axel Pulm freut sich über diese Zusammenarbeit mit den beiden Spezialisten - vor allem, weil wieder ein hochwertiges Produkt "Made in und für Wermelskirchen" entstanden ist. Wobei, berichtet Kocherscheid, manche Kunden den Kalender inzwischen sammeln. "Deshalb werden wir auch weiterhin mit der Kunstgruppen der Lebenshilfe zusammenarbeiten."

Übrigens: Das Originalwerk ist käuflich zu erwerben. Es ist ab heute im Schaufenster der Konditorei Wild zu bewundern.

(RP)
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