Wermelskirchen "Waffelpause"- eine Oase für Radfahrer

Wermelskirchen · Bei strahlendem Sonnenschein öffnete die Stephanus-Gemeinde in Neuenhaus gestern erstmals in diesem Jahr ihren Verkaufsstand an der Balkantrasse. 30 Freiwillige engagieren sich. Die Gemeinde will mehr auf die Menschen zugehen.

In den ersten zwei Stunden nach dem Freiluft-Gottesdienst wurde die Warteschlange am Waffelstand der Evangelischen Kirchengemeinde Hilgen-Neuenhaus an der Balkantrasse einfach nicht kürzer: Die fleißigen Helfer im Holzhaus hatten alle Hände voll zu tun, die Backeisen heizten ohne Unterlass. Sowohl bei den Gottesdienstbesuchern als auch den Spaziergängern und Fahrradfahrern auf der Trasse sind die Snacks am unmittelbaren Rand der Strecke äußerst beliebt. Das sonnige Wetter am Sonntag befeuerte den Andrang zur Saisoneröffnung der "Waffelpause" zusätzlich.

Eigens aus Leverkusen radelten Marlies Finke und Winfried Krüger nach Wermelskirchens. Die 69-Jährige und der 79-Jährige waren schon vor der Balkantrassen-Eröffnung begeisterte Fahrradfahrer und haben nun auf der Strecke ihre zweite Heimat gefunden: "Wir waren in den Vorjahren schon hier, der Stand ist eine sehr schöne Einrichtung. Wir sind regelmäßig auf der Trasse mit dem Fahrrad unterwegs und machen gerne in Hilgen-Neuenhaus Rast." Auch am Sonntag hatten sich Marlies Finke und Winfried Krüger die "Waffelpause" als Ziel auserkoren. Zwei Stunden inklusive einer Pause waren sie von Leverkusen nach Wermelskirchen unterwegs - nach dem Genuss einer frischen Waffel traten sie die Rückfahrt an. "Dass wir heute etwas länger auf die Waffeln warten müssen, ist überhaupt nicht schlimm. Damit haben wir am Eröffnungstag bei diesem tollen Wetter schon gerechnet", sagten die beiden Radfahrer.

Natürlich sei der Besucherandrang während der Öffnungszeiten des Waffelstandes immer wetterabhängig. Die Erfahrung habe aber gezeigt, dass die Stammgäste selbst bei Regen vorbeikommen, sagten Dagmar Kunst und Christine Eggermann vom Organisationsteam. "Das sind vor allem Leute aus der Nachbarschaft, die bei schlechterem Wetter mit dem Regenschirm zu uns spazieren." Man treffen nette Menschen und führe gute Gespräche. Viele Besucher würden interessiert nachfragen, wie es zum Waffelstand gekommen sei. Die Stephanus-Kirchengemeinde ist Besitzer des Grundstücks an der Balkantrasse und füllt das Gelände seit der Trasseneröffnung mit Leben - regelmäßige Open-Air-Gottesdienste gehören ebenso dazu wie der Waffel- und Brühwürstchen-Stand. "Wir wollen als Gemeinde auf die Menschen zugehen. Unser Angebot ist unkompliziert und zwanglos, wie eine Oase", beschrieb Dagmar Kunst.

Das sei Gemeindearbeit außerhalb des Gemeindezentrums. Darauf hebt ein neues Angebot der Kirchengemeinde ab: In dieser Saison wollen die Aktiven versuchen, zu den Öffnungszeiten stets ein oder zwei Ansprechpartner vor Ort zu haben, mit denen die Besucher locker ins Gespräch kommen können. "Wir haben festgestellt, dass es Menschen gibt, die besonders am Sonntagnachmittag einsam sind. Die kommen hier hin und freuen sich über ein Gespräch - das kann, muss aber nicht seelsorgerisch sein", erläuterte die Presbyteriumsvorsitzende Dorothea Hoffrogge, die sich über die reibungslosen Abläufe am Waffelstand freute: "Wir haben ein starkes Team, das einen riesigen Logistikaufwand bewerkstelligt."

Das Helferteam besteht aus 30 Personen. Während der Öffnungszeiten arbeiten immer zwei oder drei Personen in zwei Schichten im Waffelstand.

(sng)
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