Wermelskirchen Voß beweist Standorttreue

Wermelskirchen · Der Augenoptikermeister schlägt Angebote aus dem Ausland aus.

 Augenoptikermeister Daniel Voß folgt nicht dem Ruf in die Schweiz und Österreich - er bleibt mit seinem Geschäft an der Eich.

Augenoptikermeister Daniel Voß folgt nicht dem Ruf in die Schweiz und Österreich - er bleibt mit seinem Geschäft an der Eich.

Foto: Michael Schütz

So langsam fängt Daniel Voß an, seine Sachen zu packen. Denn Ende des Jahres steht der große Umzug an. Obwohl: So groß ist er dann doch nicht. Der Augenoptikermeister zieht mit seinem Geschäft nämlich nur zwei Häuser weiter. Ab 2017 finden die Kunden "Augenoptik Voß" nicht mehr an der Eich 14, sondern in den ehemaligen Räumen von Elektronik Peters. Aus den wenigen Metern an der oberen Eich hätten allerdings auch schnell tausende Kilometer bis ins Ausland werden können. "Ich habe mich aber entschieden, in Wermelskirchen zu bleiben. Ich mag die Stadt und komme mit den Dellmännern bestens zurecht", sagt Voß.

Dabei gab es andere interessante Möglichkeiten für den 45-Jährigen. Ein Industrie-Unternehmen lockte ihn mit einem lukrativen Angebot Richtung Schweiz und Österreich. "Dort hätte ich viel mehr verdient, aber Geld ist nicht alles", sagt Voß. Denn er lebt mit seiner Familie in Wermelskirchen, sein 14-jähriger Sohn geht hier zur Schule. Außerdem findet er, dass es sich bei Wermelskirchen um eine "schöne Stadt" handele, in der er sich sehr wohlfühle. "Und ich wollte natürlich auch nicht einfach aufgeben, was ich mir hier inzwischen aufgebaut habe", betont Voß.

Das internationale Interesse an der Expertise des Augenoptikers hatte natürlich seinen Grund. Voß kennt sich nicht nur beim Thema Brillen bestens aus, er wird auch als "Kontaktlinsen-Papst" bezeichnet. Diesen Spitznamen hat sich der Kontaktlinsenspezialist und lizenzierte Orthokeratologe durch viele Fortbildungen erarbeitet. Sein Spezialgebiet sind Kontaktlinsen, die die Form der Hornhaut verändern. Diese werden meist über Nacht getragen und können auf diese Weise tagsüber Fehlsichtigkeit ohne Sehhilfe ausgleichen. Zudem ist Voß spezialisiert auf medizinische Linsen, die bei Augenerkrankungen wie Keratokonus, einer kegelförmigen Verformung der Hornhaut, helfen können. "Was heute alles mit Kontaktlinsen möglich ist, ist wahnsinnig spannend", sagt Voß.

Mit Spannung blickt er auch auf den anstehenden Umzug. Das Geschäft des gebürtigen Solingers existiert seit 19 Jahren an Ort und Stelle und ist schon lange zu klein geworden. Der Verkaufsraum ist nur 22 Quadratmeter groß und bietet nicht annähernd genug Platz für die rund 2500 Brillen, die Voß im Angebot hat. Zudem stehe man sich im Laden schnell auf den Füßen. Voß: "Wenn mal zwei oder drei Kunden auf einmal kommen, wird's eng." Das wird sich bald ändern. Im neuen Geschäft hat der Augenoptiker dreimal so viel Platz.

Bis zum Umzug steht noch viel Arbeit an. Am Montag wird die Heizung eingebaut, dann werden Böden, Wände und Decken erneuert. Bei der Inneneinrichtung wird Voß selbst aktiv. Der Hobby-Schreiner baut gerne Möbel, die auch im neuen Geschäft ihren Platz finden werden. Voß: "Ich freue mich darauf, wenn wir eröffnen können."

(kron)
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